Wir freuen uns der Hitze Deutschlands entflohen zu sein und wieder afrikanischen Boden unter den Füßen zu haben.
Von Lilongwe, wo wir Idefix abgeholt haben, geht es weiter ins Kuti Wildlife Resort.
Hier haben wir Zeit in Ruhe alles im Auto in Ordnung zu bringen. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit war Einiges verschimmelt.
Im Liwonde Nationalpark kann das Abschalten beginnen – sind 3 Nächte im Liwonde Safari Camp.
Mit internationaler Unterstützung aus Südafrika und der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft wurde der Liwonde Nationalpark mit seiner bezaubernden Flusslandschaft wieder reaktiviert. In Bedrängnis geraten ist dieser Park mit seinen Wildtieren durch den Bevölkerungszuwachs. Mittlerweile ist der Liwonde Malawis Vorzeigepark. Er liegt südlich des Malawisees und hat beeindruckend viele Tiere entlang des Flusses. Man sieht überwiegend Impalas, Wasserböcke, Kudus und Warzenschweine. Lebensader des Parks ist der Shirefluss, an dessen Westufer Palmen und Fieberbäume wachsen. Ansonsten wachsen mit Euphorbien durchsetzte Mopanebüsche, Akazien und Baobabs.
Wir verbringen dann eine Nacht im sehr schönen, empfehlenswerten Barefootcamp in Lilongwe, bevor wir weiter nach Mfuwe in Sambia fahren zum South Luangwa Nationalpark, der uns bereits zwei Jahre zuvor sehr beeindruckt hat. Der Grenzübertritt bei Chipata ist problemlos.
Sambia
Croc Valley Camp Mfuwe
Zikomo Camp Nsefu Sector
Es geht weiter nach Petauke, wo wir in der Chimwemwe Lodge and Campsite übernachten. Das ist für eine Nacht in Ordnung. Begeistert hat mich der Markt in Petauke mit seine schmalen Gässchen.
Petauke
In Lusaka treffen wir uns mit Freunden im Pioneer Camp. Zusammen werden wir den Kafue Nationalpark und die Liuwa Plains in Sambia bereisen.
Kafue Nationalpark
Roys Camp vor der Brücke zum Nationalpark
Kafue Nationalpark nördlicher Sektor
Auf unserem Gamedrive haben wir entdeckt, dass es im nördlichen Park das schön gelegene Mapunga Bush Camp mit Campsite gibt. Für uns sehr günstig gelegen, da wir uns unbedingt die Busanga Plains im Norden des Parks anschauen möchten, was somit problemlos und stressfrei als Tagesausflug machbar ist.
Fahrt zu den Busanga Plains im Norden des Parks.
Kasabushi Camp im südlichen Sektor des Parks
Die nächste Nacht verbringen wir im Hippo Camp abseits des Kasabushi.
Die schöne Zeit im Kafue Nationalpark ist schon wieder vorbei und wir freuen uns schon auf die Liuwa Plains im Nordwesten Sambias.
Liuwa Plains
Auf der Fahrt nach Kalabo zur Nyoka Lodge and Campsite.
Unbedingt beachten: Der Reifendruck muss vor der Fähre bereits auf ca. 1,4 vorne und 1,6 hinten abgelassen werden. Man landet direkt im Tiefsand und muss eine Anhöhe bewältigen. Lässt sich dann allerdings problemlos machen.
Katoyana Campsite Nr.1
Zurück mit der Fähre nach Kalabo und weiter zu den Ngonye Falls am Sambesi.
Wir überqueren die Grenze nach Namibia bei Katima Mulilo und übernachten im Zambezi River Hotel and Campsite noch einmal mit Blick auf diesen schönen Fluss.
Wer weiter mit uns durch den Caprivistreifen zum Etosha Nationalpark reisen möchte klickt hier.
Wir versorgen uns in Tukuyu noch mit frischem Obst und Gemüse, denn hier ist die Versorgung mit frischen Lebensmitteln sehr gut.
Schon an der Abzweigung nach Kyela sehen wir, dass das Blue Canoe Camp vorübergehend geschlossen ist. Wie schade. Wir fahren trotzdem nach Matema. Die Strecke dorthin ist in deutlich besserem Zustand als beim letzten Mal. Sie wird in Bälde fertig gestellt sein. Lediglich die Brückenpassagen müssen noch umfahren werden.
Wir schauen uns zuerst die Campsite der Lutherian Church an.
Man zeigt mir lustlos, wo man zwischen den Bandas stehen kann, aber als ich die Duschmöglichkeit mit Toilette sehe, bin ich mir sicher, dass ich in diesem Loch nicht duschen werde. Zumal 20000 TSH pro Person verlangt werden. Ich lehne dankend ab und wir sehen uns die Alternative “ Lake Shore Campsite Matema“ an.
Man steht hier zwar nicht an vorderster Front, aber das ist überhaupt nicht schlimm. Es ist dafür schön schattig, ruhig, windabgewandt und weg vom Trubel.
Sehr schöne Alternative zu beiden anderen Unterkünften in Matema. Der Preis ist angemessen und das Frühstück inkludiert und sehr zu empfehlen. Jeden Tag werden frisches Brot und Schneckennudeln gebacken.
Chitimba Beach Lodge in Chitimba
Wir haben drei sehr erholsame Tage in Matema verbracht. Die Campsite war absolut klasse. Man hat immer Schatten, sauberes Wasser und nettes Personal.
Aber nun kommt bereits der letzte Teil unserer Reise.Es geht über die Grenze nach Malawi zum heutigen Ziel „Chitimba Beach Lodge“.
Aber zunächst Grenztheater. Die Ausreise aus Tanzania und das Abstempeln des alten abgelaufenen Carnets ging flugs und unkompliziert. Allerdings haben wir den Fehler gemacht alle tanzanischen Schillinge in Kwacha umzutauschen, was nicht sehr viel war, aber kurz nach dem Tausch wurden dann 10000 TSH eingefordert. Wofür war nicht so ganz transparent. Allerdings hat man uns die offizielle Quittung gezeigt, um uns zu überzeugen. Die jungen Männer die uns das Geld getauscht haben, waren sofort zur Stelle und haben gerne noch einmal zurück getauscht Versteht sich von selbst, dass der Kurs nicht der Beste war. Zum Glück waren es nur etwa 8 getauschte Euro.
Wie üblich mussten bei der Immigration alle Daten aus dem Pass noch einmal in ein extra Formular eintragen. Diesen Sinn werde ich nie kapieren, zumal ja eh alles zusätzlich digital gespeichert wird.
Das Prozedere in Malawi war etwas umständlicher. Insbesondere aufgrund der im November eingeführten Roadtax von 20 USD. Hierfür muss ein Formular mit 5 Durchschlägen (Schwarzpapier!) ausgefüllt werden und bei der Bank, die sich im selben Gebäude befindet, bezahlt werden. Die Bank stempelt dann alle fünf Durchschläge auf der Vorder- und Rückseite ab. Anschließend geht’s zurück zum Customschalter, wo noch einmal alles kontrolliert wird. Das dauert. Aber nach 90 Minuten sind wir durch und fahren nach Karonga, wo wir uns erstmal mit malawischen Kwacha eindecken.
Am frühen Nachmittag erreichen wir die Chitimba Beach Lodge.
Eric, ein Holländer und seine Frau haben eine schöne Anlage gebaut, mit neu renovierten Toiletten und neuen Bandas. Man ist in direkter Nachbarschaft zum Fischerdorf. Und die Atmosphäre ist total entspannt. Wir genießen es sehr.
Nyika Nationalpark Chelinda Campsite
Nach den heißen Tagen am See mit 38 Grad am Nachmittag, wo man sich ohne Schuhe im heißen Sand Brandblasen geholt hätte, ist es nun auch wieder schön Malawis Berglandschaft zu genießen. Wir schrauben uns hoch in Richtung Rumphi. Bald haben wir die erste Steigung geschafft und fahren im Flusstal des South Rukuru, landschaftlich sehr schön und nun am Ende der Trockenzeit sehr trocken.
In Rumphi haben beide ATMs die Geldausgabe verweigert. Wenige Kilometer nach Rumphi hört die Teerstraße auf und es geht auf Gravel weiter.
Am Thazima Gate bezahlen wir die Nationalparkgebühr von 10 USD und 5 USD Autogebühr.
Die Hauptroute durch diesen schönen Park wurde mit deutscher Hilfe stabilisiert. Man fühlt sich hier im Park eher an schottisches Hochland erinnert.
22 Grad auf 2300 m Höhe, eine Wohltat.
Wir freuen uns über Natur pur und Ruhe.
Zum Frühstück genießen wir das am Abend am Lagerfeuer frisch gebackene Weißbrot und freuen uns als die Sonne über den Berg kommt.
Es ist noch ziemlich frisch. Wir starten um neun zunächst zum Chosi Viewpoint …
…und fahren dann zum Damm.
Anschließend wollen wir zum Fingira Rock, wo es Felszeichnungen geben soll und Funde von Steinwerkzeug. Etwa sechs Kilometer vor dem Ziel, den Fels schon im Blick, beschließen wir jedoch umzudrehen, denn die Piste wird immer schlechter.
Das Risiko hier weiter zu fahren ist uns zu groß. Es gibt so viel Schönes in diesem Park. Wechselnde Landschaften und Vegetationen, faszinierende Vögel, Wildtiere, seltene Rappenantilopen und skurille Felsformationen.
Am Nachmittag zieht es uns zurück auf die Campsite mit herrlichem Ausblick und wohltuender Ruhe.
Unser Fazit zum Nyika Nationalpark: Absolut lohnenswert. Kühles Klima, wunderschöne Landschaft, seltene Rappen- und Elenantilopen und wenn man Glück hat Leoparden. Immerhin weist dieser Park die höchste Leopardendichte in ganz Afrika auf. Nicht zuletzt ist auch die Campsite mit zwei absolut hilfsbereiten Caretakern sehr zu empfehlen. Sie sorgen morgens und abends für ein wärmendes Feuer, für heißes Wasser und wenn man möchte, kochen und spülen sie auch undwaschen die Wäsche während man auf Gamedrive ist.
Chintheche, Sunga-Moyo
In der Nacht hat es geregnet und der Morgen zeigt sich noch immer bewölkt. Es weht ein eiskalter Wind und wir frühstücken in der Kabine. Um acht Uhr starten wir Richtung Mzuzu.
Für uns geht es noch ein letztes Mal an den Malawisee nach Sungamoyo, wo wir unsere letzten Tage verbringen und Franks 60. Geburtstag feiern möchten.
Nachdem wir die 120 km Rüttelpiste bis kurz vor Rumphi geschafft haben, waren wir erleichtert.
Rechtzeitig zum Nachmittagskaffee kommen wir in Sungamoyo an.
Es steht noch ein Münchner Toyota auf der Campsite und so lernen wir Hannes und Svenja kennen, die vor eineinhalb Jahren einfach losgefahren sind und über die westlichen afrikanischen Länder hier in Malawi gelandet sind. Sie haben viel zu erzählen und es wird ein interessanter Abend.
Mit Wehmut verlassen wir diesen zauberhaften Ort in Richtung Lilongwe, wo Idefix nun für 7 Monate im tropischen Garten seinen wohlverdienten Urlaub genießen kann.
Nach dem Frühstück auf der Terrasse des Eagles Nest am Lake Mburo in Uganda machen wir uns an den steilen holprigen Abstieg und fahren über Masaka zum Grenzübergang nach Mutukula, wo wir wieder nach Tanzania einreisen wollen. Bis Masaka ist die Straße in gutem Zustand, dann allerdings beginnt eine Schlaglochpiste nach Mutukula.
An der Grenze gab es Probleme mit dem Carnet. Eine ungünstige Kombination aus „es ist Sonntag“ und „es ist Mittagszeit“. Es dauerte zwei Stunden und es brauchte die Hilfe eines Assistenten, um die Beamten davon zu überzeugen, dass wir auf Carnet reisen und nicht auf TIP (Temporary Import Permit).
Die restliche Strecke bis Bukoba ist sehr schön, hügelig, grün und wenig besiedelt. Den Kiroyera Campsite finden wir wegen Bauarbeiten nur mit Mühe. Er liegt mitten im Geschehen und direkt am See.
Bukoba Town
Tabora – Orion Hotel
Das nächste Ziel ist der Tanganyikasee. Wir entscheiden uns die längere, aber sicherere und geteerte Strecke über Tabora nach Kigoma zu nehmen. Die Alternativroute an der burundischen Grenze entlang über Kibondo ist Erdpiste und es gibt wohl etliche Baustellen auf diesem Abschnitt. Außerdem wurde von bewaffneten Überfällen im Grenzgebiet berichtet. Zudem hat es bereits viel geregnet, was die Piste sicher nicht besser macht. Bis Tabora sind es 600 km. Um halb acht erreichen wir Tabora. Wir sind ziemlich fertig von der langen Fahrt.
Das Frühstück im Hotel war beim Übernachtungspreis inkludiert. Man kann das Orion Hotel als Stopover zum übernachten wirklich empfehlen.
Uns erwarten heute nochmals 450 km bis Kigoma am Lake Tanganyika und dann brauchen wir erstmal eine Fahrpause.
Kigoma – Jacobsen Beach
Mein persönliches Highlight dieser Reise. Ohne viele Worte.
River Side Camp Sitalike
Von Kigoma geht es über Uvinza und Mpanda zum Katavi Nationalpark. Bis Mpanda fährt man durchs landschaftlich reizvolle Tungwe Forestreserve. Und zumindest die ersten 120 km keine Dörfer, nur kleinere Gehöfte.
Mitten auf der Strecke gibt es einen völlig unerwarteten Versorgungsstop mit Hühnchenspießen, gerösteten Erdnüssen, gekochten Eiern und kalten Getränken.
Routeninfo
334 km bis Sitalike von Kigoma
Bis Uvinza benötigt man etwa eineinhalb Stunden, ab hier Gravel 193 km mitten durch Busch, gelegentlich große Potholes ansonsten aber ok. 40 km vor Mpanda wird im großen Stil die Straße zur Teerung vorbereitet. Ein riesiges Projekt.
Nach einem kurzen Stop auf dem Markt in Mpanga erreichen wir das River Side Camp in Sitalike am Rande des Katavi NP am Nachmittag.
Wir campen quasi mit den Hippos. Es liegen Dutzende im brackigen Wasser direkt vor unserer Nase. Der Lärm und Gestank ist enorm, aber so nahe waren wir ihnen noch nie.
Schon am frühen Morgen durften wir Zeuge sein, wie eine Hippomutter ihr in der Nacht geborenes Hippobaby zum Wasser führt. Es war noch ganz schwach und musste immer wieder Pause machen. Ein bewegender Anblick.
Da stellten wir uns die Frage, ob denn Hippobabys unter Wasser trinken.
Und nun freuen wir uns auf den noch sehr ursprünglichen Katavi Nationalpark. Bei der Einfahrt kann man noch nicht so richtig erkennen, wo denn nun das Office ist, aber wir fragen uns durch. Auf alle Fälle haben sie hier das modernste System der Registrierung. Es läuft bereits alles digital. Und was am erstaunlichsten ist, normalerweise wird alles digital erfasst und dann noch einmal in ein großes Buch eingetragen. Das entfällt hier. Man erhält einen Barcode, der gescannt wird. Die GIZ hat hier bei der Umgestaltung zum Nationalpark geholfen und kräftig investiert.
Unser erster Gamedrive führt uns entlang des nahezu trockenen Katavisees.
Riesige Büffel- und Zebraherden sind in der Ferne zu sehen. Ein Paradies für Vögel, aber auch Topis, Warzenschweine und Giraffen fühlen sich hier wohl.
Um die Mittagszeit fahren wir in den südlichen Teil des Parks. Über die Hauptstraße kommt man zurück nach Sitalike, wo wir im Ort Reis mit Bohnen essen bis die Bäuche gestopft voll sind.
Kugelrund geht’s weiter zur Ikuu Public Campsite beim Rangerpost. Hier gibt es erstmal Kaffee, obwohl das Thermometer 38 Grad zeigt.
In der Nacht werden wir von einem kräftigen Knacken direkt neben dem Auto geweckt. Als Frank mit der Taschenlampe nach draußen leuchtet, sehen wir eine Hyäne, die an einem Büffelschädel nagt.
Unser Fazit zum Katavi Nationalpark: Wilde Natur, viele Tiere und Hippos hautnah. Die Campsite ist in Ordnung. Vermutlich kann man nur hier ungestört von Tsetsefliegen campen. Wir hatten sonst im Park massive Attacken von diesen Plagegeistern. Die sanitären Anlagen sind jedoch sehr vernachlässigt. Prinzipiell darf man im Katavi auch frei campen, muss dann allerdings die erhöhte Gebühr für einen Special Campsite entrichten.
Kipili Lake Shore Lodge and Campsite
Über Kisi-Namanyere geht es heute nach Kipili am Lake Tanganyika zur Lake Shore Lodge and Campsite.
Wir staunen als in Kibaoni bereits die Teerstraße beginnt.
Ab Namanyere fährt man auf guter Gravelroad. Die letzten 80 km bis zur Lake Shore Lodge führen durch wunderschöne hügelige Buschlandschaft bis Kipili.
Hier fährt man mitten durch den Ort. Ich versuche noch etwas Gemüse zu erstehen, aber es gibt nur Tomaten und Zwiebeln.
Die Lodge liegt in einer schönen Bucht. Es ist alles sehr gepflegt und exklusiv.
Wieder ein kleines Paradies. Louise und Chris haben hier mit lokalen Materialien ein beeindruckendes architektonisches Juwel geschaffen.
Mbeya ICC Center
Es wird Zeit weiter zu fahren, wir hatten drei erholsame Tage auf der Campsite der Lake Shore Lodge.
Heute wollen wir bis ins 450 km entfernte Mbeya kommen. Wir starten früh, denn ein langer Fahrtag steht uns bevor. Zunächst bis Sumbawanga, dann über die geschäftige Stadt Tukuyu, wo es momentan eine grausige Umleitung auf fürchterlicher Piste gibt. Hier im Grenzgebiet zu Sambia herrscht wieder viel LKW-Verkehr und die Straße ist total ausgefahren. Dennoch schaffen wir die Strecke in neun Stunden. Das ICC Hotel, das in Flughafennähe liegt, ist als Stop Over echt empfehlenswert. Man darf auf der Wiese stehen und bekommt einen Schlüssel zu einem Zimmer. Hier kann man Dusche und WC benutzen.
Wir essen abends im Restaurant. Hier werden sogar Spätzle angeboten, als schweizerische Spezialität!!! Da kann der Schwabe doch nur den Kopf schütteln. Wer hat’s erfunden??
Über den Grenzübergang bei Busia setzen wir unsere Route nach Uganda fort.
An der Grenze haben wir uns mit einem Agenten einverstanden erklärt. Busia ist eigentlich ein Onestop Borderpost. Allerdings muss für Reisende mit Carnet atypischerweise zuerst am Customschalter die Ausreise gestempelt werden. Dann erst geht es mit dem Auto 200 m weiter. Hier wird man bereits bestürmt wegen Geldwechseln, Roadtax und Versicherung. Unser Agent hat 200000 UGX für die Roadtax verlangt und schon einmal den ugandischen Zollprozess in Gang gebracht. Nachdem ich Geld am ATM geholt habe bin ich zu der netten Dame vom Zoll gegangen und habe sie gefragt wie hoch der Betrag für die Roadtax ist. Sie meinte 75000 UGX. Als ich unseren Agenten darauf ansprach, das es hier eine ziemliche Diskrepanz gibt, wollte er mir weiß machen, dass ich die Roadtax zweimal bezahlen müsse. Die nette Dame hatte ich vorher informiert, dass der Agent uns mehr berechnet hat. Als er sich weigerte mir unser Geld zurück zu geben, kam sie dazu und meinte sie hole die Polizei. Das hat funktioniert.
Also unser Fazit: Am Grenzübergang einen Agenten nehmen ist grundsätzlich hilfreich, aber man muss höllisch aufpassen, dass man nicht betrogen wird. Dank ihm waren wir schneller durch, aber da er mich für blöd verkaufen wollte, hat er nur die Hälfte des vereinbarten Betrags bekommen.
The Haven Lodge and Campsite, Jinja
Um vier erreichen wir The Haven am Nil. Es regnet in Strömen. Wir gönnen uns einen Kaffee auf der Terrasse dieser exklusiven Lodge mit Campsite.
Genießen den herrlichem Blick auf den Nil und die Kararakte und es hört wie bestellt auf zu regnen. Fasziniert schauen wir den Schlauchbooten zu, die durch die Stromschnellen des Nil raften.
Mit den Geräuschen des wilden Nils im Ohr schlafen wir ein.
Schon früh sind wir wieder auf der Piste Richtung Norden. Wir umfahren Kampala über eine Erdstraße bis Wobulenzi, wo wir auf die nördliche Route Kampala-Gulu treffen, der wir bis Masindi folgen.
Unterwegs versorgen wir uns mit Chapatis undSamusus, wie sie hier heißen.
Zwischenstopp im Kabalega Diner
In Masinga mussten wir lange suchen, bis wir den lokalen Markt fanden, um uns mit ein wenig Obst und Brot einzudecken.
Um halb drei waren wir am Masinga Hotel wo man auf einer großen Wiese campen kann. Eine gute Wahl als Stopover. Die sanitären Anlagen sind sauber und gut. Das Hotel ist eine echte Berühmtheit und stammt noch aus der Kolonialzeit. Hier kamen berühmte Persönlichkeiten wie Ernest Hemingway, Audrey Hepburn oder Winston Churchill unter.
Murchison Falls Nationalpark
Shoebill Camp Paraa
Von Masindi gibt es zwei Möglichkeiten zum Murchinson Falls Nationalpark (MFNP) zu fahren. Einmal die direkte Variante mit 86 km und einmal die Variante über Wanseko am Lake Albert entlang, die etwa 140 km lang ist. Wir entscheiden uns für die längere Variante. Diese Route gilt als „scenic route“ und führt am Budongo Forest Reserve entlang, das mit dem Bugungu Wildlife Reserve und MFNP ein Ökosystem bildet. Zunächst passieren wir riesige Zuckerrohrfelder und bunte Dörfer. Bei Butiaba erhascht man den ersten Blick auf den Lake Albert.
Dank des frühen Starts heute Morgen sind wir bereits zur Mittagszeit am Nile River Camp, wo die Anmeldung für das Shoebill Camp erfolgt, das unter demselben Management steht.
So haben wir den ganzen Nachmittag zur Verfügung.
Über das Mubako Gate …
…fahren wir am Folgetag in den Park und auf dem Honeymoon-Track…
…nach Osten durch Tsetse verseuchtes Buschland bis wir an einer Grasebene zum ersten Mal Uganda Kobs sehen.
Wir fahren den Kob-Drive und den Hartebeest-Drive und sehen Hunderte Kobs, Büffel, Hartebeests und Warzenschweine. Die Tsetsefliegen verfolgen uns, so ist es nicht möglich draußen zu pausieren. Wir steuern daher früh das Camp Top of the Falls an. Beim Spaziergang fressen uns die Tsetse- Fliegen auf.
Am Nachmittag zieht ein Gewitter heran und wir ziehen uns in eine Schutzhütte zurück. So können wir geschützt vor dem heftigen Regen den herrlichen Blick genießen.
Ein bezaubernder Sonnenaufgang am Morgen, direkt über dem Nil.
Schöner kann das Frühstücksszenario gar nicht sein. Lästig sind nur die Tsetsefliegen, die wir erst an den Fällen für eine Weile los werden. Dort sind wir die Ersten am Morgen und es ist wirklich beeindruckend, wie sich diese gewaltigen Wassermassen des Nils durch den nur 6m breiten Felskanal Fajao Gorge zwängen. Man ist pitschnass aber vollkommen fasziniert.
Nachdem wir uns von dem Anblick lösen können, machen wir uns auf den Weg zur Fähre, denn heute wollen wir die nördliche Seite des Nils erkunden und hier auf dem Buligi Track ins Nildelta.
Die Fähre kostet 20.000 UGX (4.50 €) für Auto + Fahrer und 5000 UGX (1€) für jeden weiteren Fahrgast.
Wir fahren zum Birdhide, ein mit Wasseradern durchzogenes Wiesen- und Sumpfgebiet und natürlich vielen Vögeln.
Über den Albert-Drive am Albert Nile entlang zum Queens Drive…
…und schließlich entscheiden wir uns für die offizielle Campsite im Delta, die malerisch mit Blick auf die kongolesischen Berge auf der anderen Flußseite liegt.
Wir wollen heute zum Nyamsika Cliff, allerdings sehen wir auf dieser Strecke von Weitem einen steckengebliebenen Kleinbus.
Auf dem matschigen Untergrund hatte der Fahrer die Kontrolle verloren.
Natürlich helfen wir mit Bergegurten und Waffelboards.
Beim Herausziehen bleibt das Fahrzeug am Hang stecken. Erst ein weiteres Fahrzeug kann den Bus, der wie ein Spielzeugauto hin und hergeworfen wird, von oben befreien.
Wir beschließen daraufhin diese Piste nicht weiter zu fahren und auf die Cliffs zu verzichten. Da wir und unser Idefix komplett mit Matsch besudelt sind, müssen wir zur Campsite, um das Schlimmste zu beseitigen. Die UWA Campsite ist jedoch in miserablem Zustand und Wasser gibt es ebenfalls nicht. Schade dass die Ugandan Wildlife Authority zwar viel Wert auf die Bezahlung der Campsites legt, aber sich keine Mühe gibt, diese auch instand zu halten.
Die Entscheidung noch einmal im Shoebill Camp zu übernachten fällt uns leicht. Dort gibt es auf alle Fälle sicher eine Dusche. Also zurück zur Fähre.
Am Abend kam Craig, unser Campnachbar vom Fischen zurück, wir haben ihn zu Spagetti mit Thunfisch-Tomatensoße eingeladen und einen angenehmen Abend mit ihm verbracht.
Unser Fazit zum Murchison: empfehlenswert
Die Strecke ans südliche Kichumbanyobo Gate durch teils dichten Urwald ist sehr schön.
Nach ziemlich genau zwei Stunden sind wir am Gate und dann geht es auf Rüttelpisten über Masindi nach Hoima.
Für die 60 km bis Hoima benötigt man weitere zwei Stunden. Überraschenderweise beginnt 25 km vor Hoima eine Teerstraße, eine Wohltat nach diesem Gerüttel. Wir schmunzeln über Warnhinweise zu Chimpanzee Crossing.
Leider ist die Teerstraße nicht durchgängig.
In Hoima tanken wir nochmal voll und kurven ziemlich durch den Ort bis wir den richtigen Abzweig nach Fort Portal finden. Die Strecke Hoima – Fort Portal ist teilweise geteert, teilweise vorbereitet und teilweise Baustelle,
…über weite Teile jedoch in ursprünglichem Zustand, was eigentlich schöner ist, da der Charakter der Dörfer nicht zerstört wird.
Fort Portal, auch Fort Pothole genannt
Whispering Palms Camp
Ein wunderschönes Camp und wir sind die einzigen Gäste. Tom, der Manager heißt uns herzlich willkommen. Eine richtige Oase in dieser wuseligen Stadt.
Allerdings beginnt es beim Aufbau sofort zu regnen und es wird schnell kühl. Wenigstens staubt es nicht mehr. Ganz egal, wir sind eh vollkommen erledigt von der Fahrerei.
Fort Portal Town
Das Neckartor in Stuttgart hat wahrscheinlich bessere Feinstaubwerte!
Kluges Guesthouse Kabahango
Am Koikoi- Village Cultural Center, das auf der Strecke zu Kluges Guestfarm liegt, stoppen wir kurz. Mehr als einen kleinen Shop gibt es hier nicht. So fahren wir weiter zu Kluges Guestfarm and Campsite. Ein wundervoller Ort mit üppigem riesigen tropischem Garten, fließend heißem und kaltem Wasser.
Der Blick auf die Ruwenzori Mountains in fruchtbarer grüner Landschaft ist einmalig.
Am frühen Abend, wir wollten gerade im Haupthaus unser Bier trinken, werden wir von einem gewaltigen Gewitter überrascht. Frank schafft es gerade so zum Auto, um die Fenster der Kabine zu schließen. Ich verharre im Haupthaus, da ich noch bezahlen muss und wate dann knöcheltief durch Matsch zum Auto zurück. Beim Nachrichten lesen entdecke ich einen Artikel über Rebellen im Kongo und der damit verbundenen Probleme beim Kampf gegen Ebola. Was aber für uns momentan schwerer wiegt ist die Tatsache, dass der erste tödliche Ebola Fall in Uganda aufgetreten ist. Die Wahrscheinlichkeit dass Tanzania seine Grenzen dicht macht für Reisende aus diesem Gebiet steigt damit. Wir werden wohl unsere Reisepläne ändern müssen und nicht an die ugandisch-ruandisch-kongolesische Grenze fahren.
The Original Lake Nkuruba Campsite Rwaihamba
Am Morgen ist noch immer alles feucht aber die Sonne scheint Beim Frühstück beraten wir, wie wir die weitere Route gestalten. Da in Uganda die Regenzeit bereits begonnen hat und das Risiko steigt, an der Grenze zu Tanzania eventuell abgewiesen zu werden, weil wir im Grenzgebiet zu Kongo unterwegs waren, beschließen wir direkt nach Tanzania zu fahren. Heute wollen wir uns aber erst einmal verschiedene Crater Lakes ansehen und auf dem Original Lake Nkuruba Campsite übernachten.
Um die Mittagszeit kommen wir am Camp an. Es liegt idyllisch, wir machen uns nur Sorgen, dass die Erdpiste matschig und schmierig wird bei weiteren Regenfällen und damit nicht mehr passierbar. Man versichert uns, dass die Piste, die auf die Hauptstraße nach Kasese führt, auf alle Fälle passabel ist, was uns beruhigt.
Schüler aus dem Dorf kommen am Abend zu einer Tanzvorführung vorbei.
Queen Elisabeth Nationalpark – Mweya Campsite
Wir fahren über Rhwaihamba – Kasenda auf die Teerstraße bei Rwimi, die uns über Kasese in den Queen Elizabeth Nationalpark bringt.
Zuerst überqueren wir mal wieder den Äquator.
Wir wollen heute auf dem Mweya Public Campsite im nördlichen Teil des Parks übernachten. Durch Euphorbienwälder fahren wir am Channel Drive entlang zum Katunguru Gate.
Nun geht es ein paar Kilometer auf der Teerstraße bis zum nordöstlichen Teil des Parks mit den Kasenyi Plains.
Unser Fazit zum Queen Elisabeth Park:
Für uns als Stopover schön, aber es gibt reizvollere Parks.
Crater Campsite Kataara
Leider macht die Stromversorgung unseres Kühlschrank wieder Probleme, so dass wir heute Nachmittag dieses Problem lösen müssen. Da passt es gut, dass wir heute nur eine kurze Strecke bis zur Crater Campsite südlich von hier geplant haben.
Die Teerstraße durch den südlichen Teil des Parks ist eine Katastrophe, es reiht sich Schlagloch an Schlagloch. Aber auch hier sind wie überall im Land bereits chinesische Baufirmen aktiv.
Das Crater Camp ist ein sehr nettes Community Camp am Kraterrand gelegen. Der Besitzer hat hier für die Kommune ein großes Gelände zur Verfügung gestellt. Er ist Ugander und arbeitet für die WHO. Hier wurde sogar ein großes rundes Küchengebäude gebaut, das sehr hilfreich ist bei Regen.
Wir verbringen den Nachmittag mit Reparatur- und Organisationsarbeiten. Zu allem Überfluss beginnt es auch noch heftig zu regnen. Am späten Nachmittag hat sich aber alles beruhigt. Frank hat den Kühlschrank zum Laufen gebracht, die Wäsche hängt unterm Sonnenschutz, das Brot ist gebacken und alles ist wieder verstaut.
Jetzt können wir ins Dorf und uns das Frauenprojekt anschauen.
Zur Erläuterung des Projekts: Da die Community hier wenig Land besitzt um Ackerbau zu betreiben, sahen sich einige Männer gezwungen im Queen Elisabeth Park zu wildern, um ihre Familien zu ernähren. Viele von ihnen wurden dabei erschossen. Ihre Witwen werden nun über das Projekt betreut. Ihnen wird beigebracht Körbe, Papier, Leder-und Holzwaren herzustellen, die sie dann verkaufen. So erhalten auch deren Kinder Mittel, um die Schule besuchen zu können.
Aber auch Bauern deren Ernte durch Elefanten zerstört wurde, haben die Möglichkeit Elefantendung zu sammeln und an das Projekt zu verkaufen. Hier wird Papier und Kompost daraus hergestellt.
Natürlich haben wir ihnen etwas abgekauft.
Eagles Nest, Lake Mburo
Heute ist unser Ziel der Lake Mburo Nationalpark. Wir wollen dort direkt außerhalb bei der Eagles Nest Lodge campen. Man hat von dort wohl einen schönen Überblick über den Park. Wir werden jedoch nicht den Nationalpark besuchen, da die Kosten für einen Tag zu hoch sind und wir bereits genug Zebras gesehen haben. Es ist einfach ein Stopover auf dem Weg nach Tanzania. Die Strecke führt durch sehr fruchtbare hügelige Landschaft mit riesigen Tee- und Kaffeeplantagen, aber auch Kochbananen-Plantagen, das Hauptgrundnahrungsmittel in Uganda.
Wir passieren Ishaka, Mbarara und biegen bei Sanga zum Lake Mburo ab.
Dieses letzte Stück bis zum Eagles Nest hat es in sich. Wir benötigen eine Dreiviertel Stunde über teils steinige, teils matschige Piste. Am Ende geht es sehr steil hoch zur Lodge, mit engen Spitzkehren. Die letzten 500m wurden mit Pflastersteinen belegt, sie führen direkt auf die Hügelspitze.
Der Ausblick von hier oben ist grandios.
Doch kaum haben wir unser Dach hochgeklappt beginnt es sintflutartig zu regnen.
Rechtzeitig alle Geräte eingepackt, verbringen wir den Nachmittag lesend im Restaurant-Bereich.
Da lässt es sich trocken aushalten und ein wenig den hohen Preis für die Übernachtung (15$) vergessen. Die Sanitäranlagen sind super, es gibt auch heißes Wasser zum duschen. Allerdings ist der Stellplatz für Selbstfahrer lediglich der Parkplatz der Lodge. Da Kochen auf dem Parkplatz keinen Spaß macht, haben wir uns für das Dinner im Restaurant entschieden – ein 3-Gänge Menü mit Tilapia aus dem Lake Mburo. Auch keine schlechte Alternative.
Vom Kilimanjaro über Kenia, Uganda und West – Tanzania nach Malawi
Wie die letzten Male starten wir in Moshi, Tanzania und unsere erste Station auf dieser Reise ist der Tarangire Nationalpark. Diesen Park haben wir vor ziemlich genau 30 Jahren besucht, um dort Franks 32. Geburtstag zu feiern.
Gecampt wird kurz vor dem Parkeingang im Zions Camp und am nächsten Morgen sind wir bereitsum halb sieben am Gate. Der Park hat die Größe Luxemburgs und ist damit der drittgrößte in Tanzania. An die 100 Säugetierarten tummeln sich hier. Er hat die höchste Elefantendichte in Tanzania. Das Schauspiel der Migration gibt es auch in kleinerem Umfang hier. Gegen Ende der Trockenmonate August bis Oktober ziehen viele Tiere aus den umliegenden Ökosystemen zum Tarangire Fluss. Wir werden gleich beim Entrance Gate von Herden Zebras und Gnus begrüßt. Als wir am Tarangire Fluss ankommen, haben wir Glück und sehen drei erwachsene Löwinnen und drei sich balgende Jungtiere. Fasziniert betrachten wir das Schauspiel aus verschiedenen Blickwinkeln. Wenig später entdecken wir eine weitere Löwin im Baum liegend, seelenruhig die Umgebung betrachtend.
Auf der Weiterfahrt staunen wir über den Tierreichtum. Elefanten, Gnus, Zebras, Giraffen, Thomson Gazellen, Grantgazellen, Wasserböcke, Dikdiks, sogar eine Mangustenfamilie und die wunderschönen Fishers Lovebirds. Unser Frühstück genießen wir inmitten von Zebras und gurgelnden Elefanten, allerdings auch Tsetsefliegen, die lästig werden sobald man sich bewegt. Wir fahren bis zur ersten Brücke und dann jeden Rivercircuit. Schon am ersten sehen wir einen Leoparden. Am nächsten beobachten wir Elefanten beim Trinken, als plötzlich ein Löwe am Uferrand auftaucht, der wohlebenfalls durstig ist, aber nicht mutig genug um sich den Elefanten zu stellen.
Es ist nun schon Nachmittag und wir schauen uns die Tarangire Safari Lodge an, wo wir damals mit Freunden Franks 32. Geburtstag gefeiert hatten.
Genießen ein Safari Lager und die fantastische Aussicht bevor es ins Zion Camp zu Dusche und Abendessen zurück geht. Es war ein wunderbarer Tag mit unglaublichem Tierreichtum und unverschämt viel Glück bei Katzensichtungen.Zion Campsite
Nairobi Wildebeest Camp
Wir wollen heute bis Nairobi kommen ins Wildebeest Camp. Das bedeutet Grenzformalitäten. Dieses Mal nehmen wir den Grenzübergang bei Namanga. Sind gespannt was uns da erwartet.
Wir erreichen Namanga um die Mittagszeit und entgegen den Meinungen anderer Reisender verlief die Prozedur zügig und unkompliziert. Der Zollbeamte wollte uns zwar zuerst Steuern für die Strecke berechnen, aber das Missverständnis war schnell ausgeräumt. Er dachte wir hätten einen Overlanderbus. Das Ganze hat etwa eine Stunde gedauert. Nun sind es noch 180 km bis Nairobi.
Wildebeest Camp Nairobi
Am frühen Nachmittag erreichen wir Nairobi mit dem üblichen Stau vor dem Southern Bypass. Zunächst in die Mall „The Hub“ und Auffüllen der Vorräte im dortigen Carrefour und Geldholen am ATM. Dann ins idyllische Wildebeest Eco Camp und lernen dort auch gleich Sally and Peter aus Südafrika kennen. Ein sehr sympathisches Paar mit vielen wertvollen Tipps zu Uganda. Wir saßen am Abend lange zusammen und haben Geschichten ausgetauscht, bis es uns zu kalt wurde und wir in unsere warmen Schlafsäcke krochen. Die lustigste Geschichte fand ich, als die beiden Südafrikaner Deutschland bereist haben. Es war zu Studentenzeiten und sie besichtigten Schloss Neuschwanstein. Nach der Besichtigung, als sie ins Freie traten, waren sie verblüfft, dass alles weiß war. Die Qualität der Sommerreifen ihres Ford Transits war bescheiden und so fuhren sie frierend und schlitternd ohne jegliche Erfahrung auf Schnee zu ihrem Campingplatz. Peter bremste stark vor dem Tor und der Wagen kam ins Rutschen. Bevor er gegen das Eingangstor knallte, ließ er von der Bremse ab und hat es wohl gerade noch geschafft. Am nächsten Tag wollte er mit dem Schlauch das Auto vom Schneematsch befreien, aber das ganze Wasser ist einfach am Auto festgefroren. Was für eine Überraschung das wohl war. Auf alle Fälle haben wir auch nach 30 Jahren noch herzlich darüber gelacht.
Massai Mara, Aruba Mara Camp
Wir tauschen am Morgen nochmal Infos und Kontaktdaten mit Sally und Peter, bekommen noch ihre SIM-Karte von Uganda und machen uns auf den 250 km langen Weg in die Mara. Über Narok geht es nach Ololungu und dann südlich Richtung Tarek Gate. Ab Ololungu beginnt die Gravelroad und ein stundenlanges zermürbendes Roughroadgerumpel mit einem Schnitt von 20 km/h. Die Tarekzufahrt macht definitiv keinen Spaß, besser die östliche Zufahrt nehmen!
Gecampt haben wir am Massai Mara Aruba Camp in der Nähe des Tarek Gate…
…und erfahren, dass die Massai Mara aus zwei Teilen besteht. Einmal Massai Mara National Reserve und einmal Mara Triangle. Man kann jetzt nur noch im Triangle campen und auch nur dann, wenn man im Triangle bezahlt. Es gibt die Möglichkeit eines Transitpermits durch das Reserve für zwei Stunden. Diese Möglichkeit nutzen wir, denn wir wollen im Park übernachten.
Um zehn waren wir an der Brücke beim Gate zum Triangle und haben dort zwei Nächte auf den Campsites gebucht und wie immer mit Kreditkarte bezahlt.
Die erste im Eluai Camp, die zweite im Olololo Camp. Um die Mittagszeit gibt es ein reichliches Vesper am Camp. Noch ein wenig ausruhen und dann geht es wieder auf Gamedrive. Wir fahren zum Fluss und sehen einen Pulk von Safariautos. Als wir uns nähern wird wild gestikuliert. Da sehen wir, dass sich ein Löwe direkt auf uns zubewegt. Ein schönes Jungtier. Die Zebras am Uferrand können sich noch nicht entschließen den Mara zu queren auf ihrem Weg in die Serengeti. So fahren wir weiter südlich an den Mara und können es kaum fassen: Ein Monster von Krokodil, mindestens 5 m lang, liegt vermutlich vollgefressen mit aufgesperrtem Maul im Wasser. Nachdem sich weder die Gnus noch die Zebras zum Überqueren entscheiden konnten, fuhren wir weiter.
Selbstredend gibt es um die Zeit der Big Migration große Herden von Zebras, Gnus, Topis, Impalas und Gazellen.
Auf der Rückfahrt zum Camp sahen wir auch noch fünf Löwen faul in der Sonne liegen…
…und nun sitzen wir gesättigt mit Spaghetti Bolognese inmitten der Mara ganz alleine auf dem Eluai Camp und hören das Brüllen der Löwen ganz nahe. Der Sternenhimmel ist wunderschön und das Fehlen von Zivilisationsgeräuschen so wohltuend.Kurz vor acht fahren wir wieder runter zum Fluss. Noch einmal zu dem riesigen Krokodil und stellen fest, dass es insgesamt fünf wohlgenährte gigantische Tiere sind, die uns da angrinsen. Wir machen einen Abstecher durch ein Sumpfgebiet und Wald zum Fluss, wo wir auf eine große Anzahl Hippos treffen. Hier lädts geradezu ein zum Verweilen. Wir beobachten die Hippos und genießen die Natur und das angenehme Klima am Morgen.
Um die Mittagszeit steuern wir das Olololo Camp am gleichnamigen Gate an. Auch dieses Camp liegt wunderschön mit tollem Weitblick und grünem Gras. Hier gibt es auch fließendes Wasser, so können wir duschen und die Wäsche waschen. Die Zebras wandern unbeirrt durchs Camp.
Zebramangusten kommen neugierig und schwatzend vorbei. …und farbenfrohe Vögel zwitschern in den Bäumen, so dass wir beschließen nicht mehr ins Auto zu sitzen, sondern den Nachmittag zu genießen.
Die Sonne begrüßt uns am nächsten Morgen mit einem Farbspektakel. Die ersten Ballons schweben bereits am Horizont und wir sind gefesselt von diesem Anblick.
Wir verlassen die Mara am Morgen und setzen unsere Strecke Richtung Kisumu am Lake Viktoria fort.
Unser Fazit zur Massai Mara: sehr schöner Park, eine riesige Anzahl an Wildtieren, keine Moskitos. Einladende Grasflächen, auch auf den Campsites. Wir genossen das Fehlen von Dornenakazien und das allabendliche Entfernen der Stacheln aus dem Schuhwerk. Allerdings hat es auch mehr Touristen hier. Alles in allem eine echte Empfehlung.
Nun rumpeln wir auf Gravelroad nach Lolgorian und weiter nach Kilgoris. Für diese 55 km benötigen wir beinahe drei Stunden. So freuen wir uns über die relativ neue Teerstraße ab Kilgoris.
Es zieht sich aber trotzdem noch bis Kisumu und die letzten Kilometer bis zum Dunga Hill Camp sind noch einmal Piste. Nach beinahe acht Stunden sind wir da und blicken auf den Viktoriasee.
Für ein Großstadtcamp ist das Dunga Hill in Ordnung. Im Restaurant ist viel los jetzt am Wochenende. Der Lärm zog sich bis weit in die Nacht. Die Leute wurden immer betrunkener und die Toiletten waren bald in üblem Zustand. Die Dusche hat leider nicht funktioniert und es gab keinen Wasserhahn um Wasser zu zapfen. Daher unser Fazit: nicht wirklich ein Camp, aber ganz ok für eine Nacht.
Wir hatten einen angenehmen Nachtflug. Zunächst ging es am Nachmittag nach Paris mit HOP von Air France. Um 21:00 Uhr flogen wir leicht verspätet nach Nairobi und zügig weiter zum KIA (Kilimandscharo International Airport). Hier hat uns Shabani, unser Taxifahrer, freudestrahlend erwartet und in die Stadt gebracht, damit wir uns mit tanzanischen Schillingen aus dem ATM versorgen und die Comesa Versicherung sowie die Local Insurance für unser Auto abschließen konnten.
Am Kili-House angekommen lässt sich unser ISUZU ohne Probleme starten. Jetzt mussten alle mitgebrachten Lebensmittel und Utensilien verstaut werden, denn morgen geht’s gleich weiter über die Grenze bei Taveta nach Kenia und in den Amboseli Nationalpark.
Amboseli Nationalpark
Am Vormittag fuhren wir zur Grenze Holili -Taveta. Es ging langsam voran, denn es gibt zahlreiche Geschwindigkeitsbegrenzungen, mal 50, mal 30 km/h und etliche Polizeikontrollen.
Das Prozedere an der Grenze (OneStopBorder) läuft folgendermaßen ab: Immigration Tanzania, hier Ausreise mit Passkontrolle, was zügig erledigt war. Weiter geht’s zum kenianischen Visa-Schalter. Wir hatten uns vorab schon ein Online-Visum für Kenia besorgt, was sehr zu empfehlen ist (kostet 50 USD). Auch hier ging es somit flott weiter und wir waren nun in Kenia eingereist. Fehlt nur noch unser Auto. Also weiter zum Custom-Schalter. Hier wird im Carnet aus-bzw. eingestempelt, was problemlos klappt. Man bekommt dann noch ein Formular ausgehändigt, das auch gleich am Tor und bei Kontrollen vorgezeigt werden muss. Alles in allem brauchten wir eine Stunde und 40 Minuten. Und nun geht’s weiter an der Grenze entlang Richtung Norden, zum Amboseli Nationalpark auf rough road????. Und diese 80 km ziehen sich ziemlich. Die Regenzeit war lange und heftig dieses Jahr und hat die Pisten in schlechten Zustand versetzt. Wir rumpeln bis Hassit, wo wir auf die Teerstraße nach Nairobi treffen. Wir genießen die kurze Pause vom Wellblech, am Abzweig zum Kimana Gate geht’s jedoch wieder auf Piste.
Hier im Amboseli NP wird mit Safari Cards gearbeitet, was allerdings auch unkompliziert ist. Alle Daten werden draufgebucht und fertig. Wir schauten uns die Campsite an, tranken Kaffee und fuhren dann auf Gamedrive.
Wir sahen Hunderte Gnus, Zebras und Elefanten sowie einen Löwen.
Bei kalter Küche mit Käsebroten, Bohnensalat und Tomaten genossen wir die sternenklare Vollmondnacht.
Nairobi Jungle Junction
Die Nacht war herrlich kühl und wir früh wach. So durchquerten wir den Park vorbei am Ol Okenya Swamp, passierten den Lake Kioko, sahen abermals Gnus, Zebras und Elefanten. Und wir hatten noch einmal das Glück drei Löwen zu sehen. Schließlich umkreisten wir die Osthälfte des Lake Amboseli und gelangen hier ans Meshanani Gate, wo wir von auf Touristen wartenden, voll mit Schmuck beladenen Massai Frauen freudig erwartet werden. Sie boten an für Geld fotografiert zu werden. Wir boten an ein Polaroid Foto für sie zu machen, das sie behalten können, womit sie sich einverstanden erklären. Die Freude ist dann auf beiden Seiten groß und wir bereuten unsere Entscheidung nicht, eine Sofortbildkamera mitgenommen zu haben.
Jetzt geht es 40 km auf Wellblechpiste bis Namanga und dann auf der Teerstraße bis Nairobi. Mittagessen holten wir uns an der Tanke. Kebab, Samosas und Chapati. Im Großraum Nairobi herrschte das absolute Chaos und wir sind gottfroh als wir bei JJs in Karen ankommen.
Die Jungle Junction ist ein Treffpunkt für Globetrotter mit der Möglichkeit Reparaturen durchzuführen oder sein Auto abzustellen.
Kentrout Nanyuki
Die Nacht war richtig kalt und feucht. Nairobi liegt ca. 1800 m hoch. Wir frühstückten im Auto mit Standheizung und fuhren früh los Richtung The Hub zum Carrefour und deckten uns mit dem Wichtigsten ein. Danach stürzten wir uns erneut ins Verkehrschaos von Nairobi Richtung Flughafen auf dem Southern Bypass. Sind dann leider doch noch für ca. 2 km ins Stadtzentrum beim Uhuru Park geraten und haben für diese zwei Kilometer und 3 Kreisverkehre eineinhalb Stunden gebraucht. Alle frisch gekauften Croissants (4 Stück), die es nur hier in Nairobi gibt, sind verputzt. Irgendwie musste die Zeit ja totgeschlagen werden ????. Aber dann gings zügig auf die Thikaroad .
Wir benötigten weitere zwei Stunden bis zur Teilung der Straße bei Makutano (Kisuaheli für Zusammentreffen). Links führt die Strecke westwärts um den Mount Kenia, dies ist die von uns gewählte Strecke. Es ist herrlich grün hier am Fuße des Mount Kenia, sehr fruchtbar. Angebaut werden u.a. Reis, Mais, Cassava, Bananen, Papaya, Orangen und Jackfruit.
Am Nachmittag erreichten wir die 284 km entfernte Stadt Nanyuki und das Kongoni Camp. Da es direkt an der Hauptstraße liegt, fuhren wir gleich weiter zum Kentrout Camp. Dieses liegt sehr schön etwas abseits am Fluss, hier gab es wohl mal eine Forellenfarm, von der wir allerdings nichts mehr gesehen haben. Es ist zum Camp und zur Lodge mit Restaurant umfunktioniert worden. Da wir Hackfleisch gekauft haben, mussten wir Spaghetti Bolognese kochen ????.
Buffalo Springs National Park, Ewaso Special Camp
Die Nacht war ausgesprochen feucht und kühl, so ist die Sonne am Morgen sehr willkommen.
Um halb neun nach Frühstück mit Baguette fuhren wir über Isiolo 90 km weiter nördlich, wo sich die drei Nationalparks Shaba, Samburu und Buffalo Springs treffen. Hier wollen wir zwei Nächte verbringen, denn diese Parks gelten als echtes Highlight.
Um die Mittagszeit erreichten wir den Buffalo Springs Nationalpark über das Chokaa Gate, wo wir zügig die Quelle zur Abkühlung aufsuchen.
Dann geht’s weiter zum Ewaso Ngiro Special Camp zum Vespern.
Nachmittags gehts auf Gamedrive.
Wir machten eine Pause auf der Samburu Public Campsite und freuten uns nun auf eine gute Tasse Kaffee. Die Campsite liegt sehr schön am Fluss, es gibt aber wohl Probleme mit Pavianen.
Wir haben heute auch unsere ersten Gerenuks (Giraffenantilopen) und Grevy-Zebras (seltene Art – nur im Norden Kenias noch zu finden) gesehen.
Als wir am Nachmittag nochmal zum Gate fuhren, bekamen wir erneut eine vage Beschreibung wo sich unser Camp befindet. Es gibt weder Hinweisschilder noch sonstige markante Punkte. So steuerten wir den Fluss in die beschriebene Richtung an und schlugen unser Camp an einer Stelle auf, die uns gefiel. Guter Überblick, Holz zum Feuer machen, schöne Aussicht. Auf einer Special Campsite in einer der drei zusammengeschlossenen Parks darf im übrigen nur mit bewaffneten Guides übernachtet werden. Ist natürlich zusätzlich kostenpflichtig.
Ob die Guides uns hier wohl finden? Wenn nicht kann es uns nur recht sein.
Gegen halb acht hatten sie uns gefunden und wunderten sich über unser ausgesuchtes Camp. Wir mussten blitzartig alles einpacken und umziehen. Im neuen Camp wurde in Windeseile das Feuer entfacht, so konnten wir noch unser Beef grillen und den vorbereiteten Couscous-Salat essen, gemeinsam mit Hassan und Hussein unseren bewaffneten Askaris (Kisuaheli für das englische Wort guide).
Beim Gamedrive heute morgen stießen wir auf ein Safariautochaos. Es sind wohl fünf Geparden zu sehen. Wenig später das nächste Chaos mit aggressiven Fahrern, die ihren Gästen den besten Blick ermöglichen wollen und dabei völlig rücksichtslos fahren, um den im Baum tanzenden Leoparden zu sehen. Wir hatten Glück und sahen ihn bei seiner „Morgengymnastik“ auf einem abgestorbenen Baum rumturnen. So faszinierend haben wir das noch nie gesehen. Vor lauter Begeisterung haben wir vergessen zu fotografieren.
Wir machten uns dann auch bald auf den Weg und fuhren eine schöne Piste entlang des Flusses Richtung Samburu Gate.
Der Samburu-Teil ist etwas hügeliger und sehr tierreich. Wir sahen viele Netzgiraffen, Elefanten, Gerenuks und Grevy-Zebras. Passierten das Gate Richtung Archers Post, der nächsten Ortschaft, und versorgten uns dort mit Lebensmitteln, um die beiden am Abend eintreffenden Askaris mit verpflegen zu können.
Es war leicht bewölkt und total angenehm so am Fluss zu sitzen und Tiere zu beobachten.
Marsabit Camp Henry und Roseanne
Wir kamen heute früh los (halb acht) ohne großes Frühstück und hatten das Glück fünf Geparden zu sehen. Es hatte sich gelohnt noch einmal auf Gamedrive zu gehen.
In Archers Post machten wir den Tank nochmal voll, bevor wir uns auf die 240 km lange Strecke nach Marsabit begaben.
Die Strecke war super gut zu fahren, wenig Verkehr, besser als jede deutsche Autobahn.
Wir kamen am frühen Sonntag Nachmittag in Henrys Camp an, aber niemand war zu sehen.
Da das Wasser lief, beschloss ich schon mal die Wäsche zu waschen. Henry (Schweizer) und Roseanne (Kenianerin) tauchten dann auch bald vom Mittagsschlaf auf. Zum Kaffee gab es selbst gebackenes Brot mit Butter. Ein Genuss, genau wie die anschließende dringend benötigte Dusche.
Acacia Sweetwater Camp Kalacha
145 km in 5,5 Stunden
Kurz nach acht ging es los Richtung Kalacha. In Marsabit nochmal den Tank gefüllt und die Milch- und Getränkevorräte ergänzt und schon waren wir wieder auf Piste.
Hier auf dem Plateau um Marsabit ist es erstaunlich grün. Es wird viel Rinderzucht betrieben und die Gegend scheint fruchtbar zu sein. Es hatte 18 Grad am Morgen und war sehr windig. Aber nun geht’s in die Chalbiwüste zu Staub und Hitze.
Die Piste nach Kalacha ist sehr steinig, so geht es nur langsam voran. Sie führt direkt durch den Marsabit NP. Es gibt jedoch außer Kamelen und Savanne hier im NP nicht viel zu sehen. Die ganze Strecke entlang sieht man Viehhirten mit ihren Kamelen, Ziegen und Schwarzkopf-Schafen. Es hat inzwischen 35 Grad.
Wir kamen um ein Uhr etwa am Acacia Sweetwater Camp in Kalacha an. Dieses Camp wurde inzwischen von einer Frauenkooperative übernommen. Die Hütten sind den hiesigen Mitteln entsprechend nett eingerichtet und sauber, sogar mit Strom und Licht.
Es gibt eine einfache Pitlatrine und eine Dusche, die von Tanks gespeist wird. Diesen Tank müssen die Frauen händisch füllen. Das Wasser ist perfekt temperiert, da die Tanks dunkel sind und in der Sonne stehen. Für uns ist das mehr als in Ordnung. Hauptsache nicht mehr durchgerüttelt werden. Morgen steht uns dasselbe noch einmal bevor, aber dann sollten wir unser nördlichstes Ziel dieser Afrikareise erreicht haben und können uns von der Fahrerei erholen. Nicht umsonst sagt der Ostafrikaner „Pole na Safari“ was so viel bedeutet wie: „Tut mir leid, dass du reisen musst“????
Wir verbrachten den Nachmittag lesend. Die Dusche funktionierte prima und tat uns richtig gut, denn man musste sich immer wieder abkühlen.
Palm Shade Camp Loyangalani
145 gefahrene km
Wir fuhren um 8:00 Uhr los. Nach ein dreiviertel Stunden erreichten wir die Oase North Horr.
Es ist hier deutlich sandiger und man sieht sogar kleine Dünen. Der Ort ist relativ groß und hat eine interessante Kirche in Schneckenform. Die Regenzeit hat wohl auch hier viel Wasser angespült. Man durchfährt einige Furten des Horr. Es geht durch Palmenhaine weiter auf die Piste nach Loiyangalani. Hier wäre auch der Abzweig zum Sibiloi Nationalpark im Nordosten des Turkanasees, wo sich die Wiege der Menschheit am Ausgrabungsort Koobi Fora befindet.
Wir entschieden uns nicht noch einmal 150 km Rüttelpiste zu fahren und dieselbe Strecke wieder zurück, dafür ist die Zeit zu knapp.
Eine Stunde später erreichten wir die Ortschaft Gus, auch sie relativ groß und inmitten einer Oase gelegen mit der typischen Schneckenkirche.
Nach einer weiteren dreiviertel Stunde über steinige Piste erhaschten wir den ersten Blick auf den See.
Wir freuen uns total über diesen herrlichen Anblick, den man sich wirklich erkämpfen muss. Um halb eins waren wir hier am Palm Shade Camp angekommen.
Wir wurden vorgewarnt, dass heute Abend ein Meeting und eine Musikveranstaltung stattfindet, die sich die ganze Nacht hinziehen kann.
Loyangalani
Wir sind früh ins Bett und dann ging es auch schon los mit der Disco. Fast die ganze Nacht immer der gleiche Singsang verstärkt durch Geräusche eines heftig tobenden Sturms. Ich hatte ständig Sorge, dass die Dachplane reißt, aber sie hat gehalten.
Am Morgen fuhren wir ins Fischerdorf Leyeni zum Stamm der El Molo und lassen uns zur Insel übersetzen.
Wir unterhielten uns mit den Fischern auf der Insel
Auch im Dorf sorgten die Sofortbilder für gute Stimmung.
Wir kauften den Frauen noch etliche Korbsachen ab und freuten uns auf Ruhe am Camp. Es ist doch immer sehr anstrengend in den Dörfern, da die Not immer groß ist und jeder um etwas bittet.
Nun konnten wir den Nachmittag entspannen.
Am Abend haben wir uns Essen aus dem Restaurant gegönnt. Nilbarsch mit Reis, Kartoffeln und Tomatensalat. Es waren Unmengen, aber sehr lecker.
Sabache Camp 20 km nördlich von Archers Post
Gefahrene km 360
Viertel nach acht geht es wieder auf steinige Piste Richtung South Horr.
Die Landschaft ist atemberaubend schön hier am See entlang.
Unterwegs machen wir ein Paar Ziegenhirten glücklich. Ich hatte gestern drei Kilogramm Reis zum verschenken gekauft und ihnen ein Kilo davon gegeben.
Nach zwei Stunden sind wir an der Windfarmroad, freuen uns über die deutlich bessere Piste und sind erstaunt, als wir feststellten, dass tatsächlich bis jetzt kein einziges Windrad von den 365 sich dreht. Aber es begegneten uns auf der weiteren Strecke große Trucks mit Containern, die vermutlich das fehlende Equipment anliefern.
Die Strecke führt direkt am Losai National Reserve vorbei. Wir hatten hier sogar eine Straußenfamilie und Gazellen getroffen.
Nach 6,5 Stunden sind wir in Laisamis und auf Teerstraße.
Um halb fünf erreichten wir das wunderschön gelegene Sabache Camp. Schon die Zufahrt sagt uns, dass dies genau die Art Camp ist, die wir lieben.
Die Samburu betreiben hier ein schnuckeliges Ecocamp mit Pit Latrines und Duschen in einem schönen gemauerten Gebäude. Der Caretaker Jawas ist überaus freundlich und hilfsbereit. Er entfacht uns ein Feuer zum Brot backen, während wir zur etwas höher gelegenen Lodge spazieren. Die Lodge liegt sehr schön am Fuße des Berges und sie bieten fünfstündige Wanderungen zum Gipfel an, von wo die Aussicht traumhaft sein muss, bis zum Mount Kenya.
Wir wollen jedoch morgen in den Shaba NP. Am Abend machten wir Pfannkuchen für alle. Jawas kann von seinem Stamm heute nicht versorgt werden, da auf der Strecke zum Camp ein Elefant herum spaziert. Wir unterhielten uns noch eine Weile mit ihm am Lagerfeuer über die Gebräuche der Samburu und genossen den kühlen Abend. Ich schenkte Jawas noch eine Fleecedecke, damit er nicht friert und ein paar Arbeitshandschuhe, damit er sich nicht die Finger verbrennt beim Feuer machen. Am Morgen genossen wir alle drei unseren Kaffee und essen frisches Honigbrot dazu.
Kurzer Einkaufsstopp in Archers Post und schon waren wir am Gate.
Schmuckverkäufer am Gate
Wir fuhren die Piste am Fluss entlang. Es ist eine fahrerische Herausforderung. Tief ausgewaschene Rinnen, sehr steinige Passagen und starke Stufen. Noch einmal ein Härtetest für Mensch und Maschine. Von mir kamen gelegentliche Seufzer anlässlich der ächzenden Geräusche unseres Fahrzeugs.
Landschaftlich ist dieser Park sehr schön mit seinen Felsformationen, allerdings sieht man weniger Tiere als im Buffalo Springs und Samburuteil des gemeinschaftlichen Nationalparks.
Wir machten Mittagspause bei einem als Campsite gekennzeichneten Platz am Fluss, schön im Schatten mit frisch gebackenem Brot, Lyoner und Meerrettich. Anlässlich der schlechten Pisten mussten wir uns nun auf den Rückweg machen. Wir sahen u.a. noch die wunderschönen Netzgiraffen, die seltenen Grevyzebras, Gerenuks, Impalas, einen Sekretär und einen Elefanten.
Für heute hatten wir uns das Umoja Samburu Womens Camp ausgesucht, das direkt am Fluss Ewaso Nyiro liegt. Das Camp ist in Ordnung, man steht direkt am Fluss neben dem Restaurant.
Wir gönnten uns den Luxus dort essen zu gehen, denn es war so windig und staubig, dass man draußen gar nicht kochen konnte. Wir bestellten „wali na maharagwe“, also Bohnen mit Reis. Der Koch hat daraus ein Drei-Gänge Menü gemacht mit Karottensuppe und Toastbrot als Vorspeise und einem Obstteller als Nachspeise. Die Nacht war angenehm kühl, wir haben tief und fest geschlafen.
Meru Nationalpark Public Campsite
gefahrene km 200
Um halb neun sind wir bereits auf dem Weg zum Meru Nationalpark. Wir fuhren von Isiolo in Richtung Muthara, eine Nebenstrecke mit Potholes, immer mit Blick auf die Nyambeni Mountains.
Geier beim Aushöhlen eines Esels, der vermutlich angefahren wurde
In Muthara zweigten wir ab und schraubten uns auf 1900 m hoch bis Kangeta durch fruchtbare Landschaft, dicht bewachsen und dicht besiedelt, bevor es wieder hinunter nach Maua geht.
Um die Mittagszeit sind wir durchs Gate des Meru Nationalparks und sahen bereits die ersten Büffel, Kudus und Wasserböcke.
Wir suchten den Public Campsite auf und ich war froh, dass wir nicht wie geplant zwei Nächte Special Campsite gebucht haben. Das wäre erstens teuer gewesen und wir hätten zusätzlich noch eine Reservierungsgebühr von 7500 KSH (63 €) bezahlen müssen, ohne die Annehmlichkeiten einer Dusche, Toiletten oder fließendem Wasser.
Das Bwatherongi Camp liegt schön im Schatten und hat 3 Stellplätze. Da alles frei war, entschieden wir uns für Nr.2. Die Nr.1 war nicht gepflegt bzw. gemäht und somit verbuscht, und auf der Nr.3 gibt es wohl, so hat es uns der Caretaker berichtet, Probleme mit einem Löwen, der bereits einen Menschen angegriffen hat. Der Platz liegt in Sichtweite und ich fragte mich, ob der Löwe wohl weiß, dass er das Problem von Nr.3 ist und nicht von Nr.2 .Wir haben ihn in der Nacht dann auch brüllen gehört. Wir machten Mittagspause mit spanischer Chorizo und einem Kaffee gleich hinterher, dann ging es wieder auf Pirschfahrt.
Beim Gamedrive am Nachmittag entlang des Rojeveroflusses erwischten wir mal wieder die Pisten, die kein Mensch mehr fährt und völlig ausgewaschen oder zugewachsen sind. Hier am Rojevero River in den Galeriewäldern sieht man viele Wasserböcke, aber auch die kleinen Dikdiks.
Nachdem wir am frühen Abend auf der Campsite angekommen waren, kamen noch David und Lisa, ein junges Schweizer Pärchen und wir haben gemeinsam Kohl, Karotten und Kartoffeln gegessen. Ein sternenklarer, schöner Abend mit Gemurre vom nahen Löwen in der Nacht.
Gamedrive am Morgen zum Hippopool und Viewpoint.
Beim Durchqueren des Rojeveroflusses trafen wir auf Ranger, die den Fluss untersuchten. Anscheinend gibt es immer noch Wilderer, die über den Fluss kommen und Tiere töten. Dieser Park war einer der ersten in Kenia, aber auch schon früh fast leer gewilderten Nationalparks. Der Bestand an Tieren hat sich mittlerweile gut erholt, so macht es Sinn ihn intensiv zu schützen. Es gibt sogar wieder 65 Rhinos in einem eingezäunten Gebiet des Parks. Die Ranger machten uns darauf aufmerksam, dass weiter vorne am Wasserloch eine Löwenfamilie liegt und tatsächlich waren sie noch da.
Wir fuhren weiter zu Elsas Kopje und tranken Kaffee in dieser Luxuslodge. Wahnsinnig schön gelegen, mitten in den Felsen. Die Nacht kostet allerdings 600 USD. Ich spaßte mit dem Barkeeper, dass unser Geld wohl gerade für den Kaffee reicht. Als wir dann bezahlen wollten, meinte er, der Kaffee gehe aufs Haus. Das hatten wir auch noch nicht erlebt. Ob er den Spaß wohl ernst aufgefasst hat?
Hyraxe bei Elsas Kopje
Den Nachmittag genossen wir dann an der Bwatherongi Campsite. Hier kann man in Ruhe Vögel beobachten.
Mwea Nature Reserve Public Campsite
gefahrene km 250
Ein letzter Gamedrive im schönen Meru Nationalpark mit seinen zahlreichen Flüssen, die noch immer Wasser führen, den schönen Galeriewäldern und großem Tierbestand. Das wenig besuchte Gebiet Richtung Ura Gate, wo wir den Park verließen, besteht aus dichtem Miombowald, später Mischwald. Hier fühlen sich die kleinen Dikdiks wohl. Allerdings ist die Gegend komplett Tsetse verseucht.
Um halb elf waren wir am Gate und fuhren über Erdpiste nach Gatunga. Eine schöne Strecke über Dörfer und hügelige fruchtbare Landschaft.
Ab Gatunga, ein hübsches lebendiges Dorf, ist die Straße ein Stück weit neu geteert und super befahrbar bis Marmanti, hier folgt wieder Erdpiste, in weniger passablem Zustand mit längeren steinigen Passagen. In Mitunguu entscheiden wir uns daher, die C 92 über Tunyai zu fahren, denn die macht einen besseren Eindruck, ist geteert und es scheint weniger Verkehr zu sein. Bis wir auf die B6 nach Embu kommen, wo wieder viel LKW-Verkehr herrscht.
In Embu stoppen wir kurz zum Einkaufen im gut sortierten Supermarkt und dann geht’s weiter auf der B7 Richtung Mwea National Reserve. Hier wollten wir heute wenn möglich übernachten. Ein kleiner unbekannter Park am Masinga Reservoir. Für absolute Selbstversorger. Wir sind zwar nur 250 km voran gekommen, waren allerdings erst um fünf Uhr am Gate.
Nach langem Hin und her, weil die Kreditkarte nicht funktioniert hat, wurden wir ins Dorf Masima geschickt und sollten per M-Pesa das Geld für den Eintritt über eine Paybill Nummer ans Reservat bezahlen. Konnten wir aber nicht, weil die Registrierung für M-Pesa nur in Nairobi oder Mombasa gemacht werden kann. Zwei Frauen haben sich bereit erklärt über ihren Account jeweils zur Hälfte die Summe zu bezahlen. Beide haben uns die Confirmation per SMS zugesandt und wir konnten zurück zum Gate fahren. Dort war die Summe ebenfalls schon angekommen. Nun mussten wir zügig vor der Dunkelheit zur Campsite, wo wir von kämpfenden Impalas begrüßt wurden. Wir sind beide ziemlich KO nach der vielen Fahrerei.
Beim Gamedrive am Morgen sahen wir sehr viele Giraffen und Zebras.
Sehr schön der Tana Circuit, entlang einer der größten kenianischen Flüsse.
Bis zum Hippo Point am Masinga Reservoir passable Pisten. Hier steht eine schöne Rundhütte von der aus man die Hippos beobachten kann.
Wir wollten heute früh zurück sein und am Nachmittag Gulasch kochen. So entschieden wir, die direkte Route zur Campsite zu nehmen und da nimmt das Drama seinen Lauf. Die Piste wird immer zugewachsener und enger.
Man muss umgestürzte Bäume umfahren, bis man an eine Brücke kommt, die zusammen gebrochen ist.
Nun mussten wir diese ganze Misere wieder zurück bis zum Ausgangspunkt fahren. Dort auf dem Hinweisschild wird auf eine alternative Route zum HQ und Campsite verwiesen, die zwar doppelt so lang ist, aber es bleibt uns keine andere Möglichkeit, als diese zu nehmen, oder die ganze Strecke vom Morgen wieder zurückzufahren. Aber auch diese Piste, wenn man sie denn so bezeichnen kann, war in fürchterlichem Zustand, wir landeten hier auf der Fence Road, die ausgewaschen, steinig, eng und total zugewachsen ist. Ich ging zu Fuß voraus und checkte das Gelände. Unser Auto kämpfte sich super durch. Mein Herz raste, wenn ich sah, wie Frank sich da durchbiss, unbeirrt. Manchmal dachte ich, jetzt fällt er um, so schräg hing das Auto an diesem schmalen Wegstück. Das ging mindestens zwei Stunden so weiter. Immer wieder mussten Gras und Samen vom Kühler entfernt werden, da der Motor immer heißer wurde. Als wir uns gerade freuen wollten, weil es nur noch 1500 m zum Ziel sind, standen wir vor einem riesigen Loch, das einmal eine Brücke war.
Ich muss sagen, ich habe mich sehr darüber geärgert, dass wir überhaupt keine Informationen zum Zustand der Pisten bekamen. Nirgendwo Hinweise „road closed“. Es gab nur eine Möglichkeit, wenden auf engstem Raum und wieder zurück! Wir fanden tatsächlich heraus und beschlossen, obwohl es schon spät ist, genau den großen Bogen zu fahren, den wir am Vormittag gekommen sind. Gegen 18:00 Uhr sind wir erleichtert am Camp angekommen und tranken ein Bier und ein Cider auf das beste Auto, den top Fahrer und den top Scout. Das Auto hat so viele Schrammen und Kratzer abbekommen, aber er läuft einfach zuverlässig weiter. Alles gut gegangen. Klares Fazit: der Park ist schön und kaum besucht, aber in diesem Zustand nichts für Anfänger!
Sau Tsavo Camp and Bandas
Gefahrene km 440
Um Viertel nach acht fuhren wir los. Wir wollten heute bis Voi über Machakos. Das wird sportlich.
Um kurz nach fünf waren wir da. Schneller als gestern. Es war ziemlich bewölkt und kühl, wir haben uns dann früh nach drinnen verzogen.
Die Jungs vom Sau Tsavos waren ausgesprochen nett, haben uns sogar eine Küche zur Verfügung gestellt.
Twiga Lodge Tiwi Beach
Gefahrene km 185
Die letzten zwei Nächte haben wir mit Kratzen verbracht. Frank sieht aus wie ein Streuselkuchen. Ich habe in der Nacht schon 3 Stunden gekratzt. Wir hatten im Mwea National Reserve wohl mit Grasmilben zu tun, als wir ständig durchs hohe Gras gestapft sind. Es juckt höllisch. Dieser Park hat es nicht gut mit uns gemeint.
Über Mombasa wollten wir heute zur Twiga Campsite in Tiwi Beach, um uns von der Fahrerei zu erholen. Wir erreichten Mombasa Vorstadt um die Mittagszeit, die letzten 6 km vor der Likoni-Fähre geht es über komplett verstopfte, total kaputte Straßen und aufgewirbelten Staub.
Aber um halb zwei sind wir auf der Likoni-Fähre. Noch Einkaufen im Naivas Supermarkt in Diani Beach und dann ab nach Tiwi.
Wir genossen jetzt nach zwei harten Fahrtagen den Blick aufs Meer, die tolle Atmosphäre, sich ausbreiten und erholen zu können. Ich wusch all unsere Sachen von Hand durch, wegen der Grasmilben, danach schmeckte das Sundowner Bier besonders gut.
Es gab jeden Tag frische Shrimps zum Abendessen !
Sagala Lodge and Campsite
Gefahrene km 150
Erneut quälten wir uns durch Mombasa bis Voi, wo wir einen Stopover in der Sagala Lodge and Campsite machten. Tags darauf wollten wir ins Lumo Sanctuary, das zwischen Voi und Taveta liegt, um ein letztes Mal Savanne und Wildtiere zu sehen, bevor es wieder zurück nach Moshi und Deutschland geht.
Sehr zu empfehlen diese Campsite. Alle sind sehr bemüht, es gibt sogar warmes Wasser zum Duschen. Und der Pool ist richtig gut, nicht nur ein Planschbecken.
Cheetah Campsite Lumo Sanctuary
Gefahrene km 90
Wir waren um 10:00 Uhr am Gate zum Lumo Sanctuary, das erstaunlich schön ist.
Wir begannen mit Gamedrive zum Lions Rock, erkletterten ihn der guten Aussicht wegen…
…und steuerten dann die Campsite an. Sie liegt erhöht am Hang mit sagenhaftem Weitblick. Da kann man sich das Herumfahren sparen und lieber das Fernglas vors Auge halten. Es war frisch hier oben mit 19 Grad und Wind. Die Campsite ist top ausgestattet mit Küche und Bad.
Am Abend zeigte sich auch noch der Kilimandscharo. Klasse!
Ein holländisches Paar mit Sohn kam noch zum zelten. Sie hatten sich zur Sicherheit einen Ranger für die Nacht gebucht. Der arme Kerl war morgens völlig durchgefroren und seine Gäste sind fluchtartig um sechs auf Gamedrive weggefahren. Wir haben ihm dann erstmal zwei Tassen Tee gekocht und ein frisch gebackenes Toastbrot geschmiert. Wir selbst frühstückten am Morgen im Auto mit laufender Standheizung, so kalt war es.
Moshi Kilimanjaro House
Ein letzter Gamedrive. Wir sahen sehr viele Zebras und Leierantilopen, aber auch eine Hyäne, Elefanten, Hornraben, Sekretäre, ein Gnu und Strauße.
Lumo ist eine echte Empfehlung. Nicht so teuer wie die Nationalparks, das Camp super ausgestattet mit richtiger Küche, Dusche und Toilette. Es gibt ausreichend Wasser und Feuerholz. Gratis dazu den sagenhaften Blick über die Ebene. Während die Camps in den Nationalparks oft nicht so günstig liegen. Im Amboseli z.B. direkt am Staffheadquarter und am Zaun zum nächsten Dorf. Da kann man dann wirklich günstiger außerhalb campen. Viertel vor elf fuhren wir weiter zur Grenze nach Holili-Taveta. Hier bezahlten wir die tansanische Roadtax gleich bis September, da wollen wir wieder hier sein. In eineinhalb Stunden waren wir durch die Grenze.
In Moshi sind nun Wartungsarbeiten, Putzen, aufräumen und waschen angesagt, damit es im September über Kenia, Uganda, Ruanda und Tanzanias Westen wieder nach Malawi gehen kann.
Auf dem Heimflug verabschiedet sich der Kilimanjaro von uns. Er lugt über der Wolkendecke hervor. Ein schöner Abschiedsgruß!
Heute liegt eine lange Strecke vor uns. Wir wollen vom Tsavo West Nationalpark an die Küste. Bis zum Gate sind wir zwei Stunden unterwegs, bevor es auf den Nairobi-Mombasa-Highway bis Mariacani geht und schließlich nordöstlich weiter bis Kilifi.
Schauen wir mal, ob das alles so klappt. In Afrika weiß man ja nie.
Auf der Fahrt zum Gate wollten wir ins Ngulia Rhino Sanctuary, das ca. 30 km vor dem Ausgang des Parks liegt. Aber leider wird das Schutzgebiet nur für 2 Stunden am Tag für die Öffentlichkeit geöffnet. Und das ist von 16:00 bis 18:00 Uhr. Schade! Der Verkehr hier auf dem Highway ist richtig gefährlich. Es fahren 90% LKWS und Busse und es wird kriminell überholt, richtig ätzend.
In Voi kurzer Einkaufsstopp, Geld holen und tanken. Bis Mariacani und dann an die Küste bei Kilifi. Hier kann man bei einer Ecolodge campen und die Sanitäranlagen benutzen. Die Lodge ist sehr schön und man kann es hier sicher gut ein Paar Tage aushalten, allerdings nicht als Camper. Man steht auf dem Parkplatz der Lodge. Wir werden nur zum schlafen im Auto sein. Hier kann man nämlich hervorragend essen und chillen. Und für uns geht’s morgen weiter.
A Rocha Watamu
Nachdem wir von Holger und Ulla eine Mail bekamen, dass sie in Watamu sind, beschlossen wir dorthin zu fahren. Auf der Küstenstraße sind es nur 50 km von Kilifi nach Watamu. Wir biegen auf die Turtle Bay Road ab und fast am Ende finden wir ein Hinweisschild A Rocha, dem wir folgen. Und tatsächlich befindet sich hier eine kleine Lodge, alles sehr familiär. Und was steht gleich beim Eingang? Das Auto von Ulla und Holger. Freuen uns, dass das ohne Absprache funktioniert hat. Wir bleiben auf alle Fälle zwei Nächte hier an diesem idyllischen Ort. Am Abend haben wir hier mit Colin, dem Leiter von A Rocha Kenia und seinen Freiwilligen, die an einem wissenschaftlichen Projekt arbeiten, gegessen und es wurde ein richtig interessanter Abend.
Nach dem Frühstück sind wir mit dem TukTuk zur Bio Ken Snake Farm gefahren. Eine äußerst interessante Führung durch die kenianische Schlangenwelt. Hier werden die Schlangen auch gemolken um das Serum gegen die tödlichen Gifte zu gewinnen. Die Ranger sind rund um die Uhr im Dienst um Schlangen oder Hausbewohner vor Schlangen zu retten.
Gedi Ruins Watamu
Gedi Ruins, eine Palastanlage aus dem 12. Jahrhundert, ebenfalls sehr interessant. Zu guter Letzt haben wir noch im super ausgestatteten Supermarkt von Watamu eingekauft und Samosas für alle besorgt. Bei Krautsalat, Samosas, Kaffee und Keksen ging der Nachmittag schnell vorbei. Für den Abend werden wir alle noch einmal zusammen mit unseren Gastgebern Pillaw essen.
Mombasa
Nachdem wir festgestellt haben, dass es im Stadtteil Nyali in Mombasa eine Backpacker Lodge gibt, die auch campen ermöglicht, geht es nun nach morgendlichem Schwimmen, üppigem Frühstück und neuerlichem Einkauf im gut sortierten Blue Marmalade in Watamu weiter nach Mombasa. Hier haben wir Tusker Cider entdeckt, der uns allen sehr gut geschmeckt hat.
Um 11:00 Uhr nach echtem italienischen Espresso und für Frank noch Linzertorte (Watamu ist die Hochburg der italienischen Touristen) machen wir uns auf den Weg, mit 4 Beef Samosas im Gepäck, falls uns der Hunger nochmal überfällt.
Kurz hinter Watamu gibt es eine Polizeikontrolle. Der junge bewaffnete Polizist will alles ganz genau sehen und frägt nach Waffen. Aber am meisten interessiert ihn unser Tusker Cider. Aber nach 3 Minuten können wir weiter fahren. Der Verkehr ist wie erwartet zäh und gefährlich im Großraum Mombasa.
Wir haben Schwierigkeiten das Tulia Backpacker Hostel zu finden. In der maximalsten Vergrößerung bei Open Street Map entdecke ich es schließlich doch noch. Es liegt versteckt in einer Seitenstraße. Wir stehen hier vermutlich sicher. Es gibt Duschen und Toiletten. Für eine afrikanische Großstadt eine ganz passable Lösung. Fitnessstudio auf der Dachterrasse des Hostels
Mombasas Altstadt
Shimba Hills Nationalpark- Professional Campsite
Wühlen uns durchs Chaos von Mombasa bis zur Fähre Richtung Südküste. Die Fähre kostet fürs Auto 280 KSH (2,30 Euro).
In Kwale biegen wir ab Richtung Shimba Hills.
Auch hier darf am Gate wie überall an den Nationalparks kein Cash entgegen genommen werden. Leider mussten wir dann warten bis sich die Wolken verzogen hatten und die Verbindung des Kreditkartenlesegeräts wieder funktioniert hat. Nun konnte es weiter gehen zur Professional Campsite, wo wir durchatmen können, die Ruhe genießen können und mal nicht schwitzen müssen.
Ein kleines Hindernis galt es noch zu beseitigen. Am Nachmittag trudeln auch Holger und Ulla ein, die in Mombasa noch ihren Auspuff schweißen lassen mussten. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang und am Abend gibt es mal wieder Pfannkuchen.Dieser kleine Park ist überraschend schön. Wir dachten es kommen viele Touristen aus Diani oder Tiwi Beach. Aber es ist sehr wenig los und man kann die Ruhe geniessen.Wir haben alle so richtig gut geschlafen. Der starke Wind vom Abend lies irgendwann nach. Mit dem Sonnenaufgang bin ich aufgestanden und habe das Feuer wieder in Gang gebracht. Es kam ein deutsches Paar im Safaribus am Camp vorbei und fragte nach, ob wir denn keine Angst hätten? Das lies uns nur schmunzeln. Nach dem Frühstück gings auf eine Rundfahrt. Wir haben die verschiedenen Viewpoints besichtigt, Circuits abgefahren, waren am Sheldrick Falls Treffpunkt, wo uns zu viele Touristen unterwegs waren und sind am frühen Nachmittag zur Campsite zurück, unseren Grillabend vorbereiten. Rinderfilet, Folienkartoffeln, Krautsalat und gegrillte Paprika.
Kenias Küste
Twiga Lodge and Campsite
Am frühen Mittag sind wir in Diani Beach angekommen. Ich hatte Bilder von Hotelburgen an Kenias Stränden im Kopf und war wirklich überrascht wie wunderschön dieser Strandabschnitt ist.
Unsere Campsite bei der Twiga Lodge liegt ebenfalls richtig toll direkt am Beach – ein Treffpunkt für Afrikareisende seit Jahren. Lilly ist regelmäßig hier. Sie lebt nur noch in zwei verschiedenen Autos, eins in Europa und eins in Afrika und fühlt sich pudelwohl und glücklich. Jürgen, der viele Jahre hier in Afrika gearbeitet hat und für Europa nicht mehr tauglich ist, wie er selbst meint, verbringt ebenfalls einen großen Teil seines Lebens im südlichen Afrika. Ansonsten kommen am Nachmittag die Beach Organizer vorbei und wollen Verschiedenes verkaufen. Alles sehr relaxed und angenehm.
Wir genießen den Strand und lassen es uns 3 Tage gut gehen. Am Abend gibt’s Lagerfeuer, Curryreis mit Karotten und Prawns und gegrillten Fisch. Und danach wird auf der Glut noch ein frisches Brot gebacken. Jürgen wurde wohl von dem Duft angezogen. Wir haben ihn zum Essen eingeladen. Auch Lily hat sich später dazu gesellt, die beiden wussten interessante Geschichten zu erzählen.
Tanzania
Peponi Beach Campsite zwischen Tanga und Pangani
Es sind heute 180 km zu fahren. Am Grenzübergang Lunga Lunga auf der kenianischen Seite waren wir in einer halben Stunde fertig. In Tanzania (Horo Horo) dauerte das Ganze doppelt so lange. Sie sind zwar technisch mit Computern besser ausgestattet, aber das scheint wesentlich zeitaufwendiger zu sein. Hier ein wichtiger Hinweis: hat man die Roadtax für 3 Monate oder länger in Tanzania bezahlt, erlischt sie bei der Ausreise in ein anderes Land und muss bei der Wiedereinreise ins Land erneut bezahlt werden.
Um 14:00 Uhr waren wir durch und froh, denn es ist inzwischen 34° Grad heiß. Ab ins kühle Auto. In Tanga trinken wir am Hafen im Forodhani Garden Kaffee und Zuckerrohrsaft. Es ist schon Viertel vor fünf als wir uns ans letzte Wegstück machen. Ab Tanga fährt man dann auf guter Gravelroad. Als wir im Peponi ankamen, war vor uns eine größere Gruppe Overlander eingetroffen und wir mussten zum ersten Mal befürchten, dass wir keinen Platz bekommen. Da wir aber kein Zelt benötigen, haben wir einen schönen Platz am Strand bekommen, mit Chillecke und Bar gleich nebenan.Peponi ist Kisuaheli und heißt Paradies. Es ist wirklich eine schöne und saubere Anlage. Wir verbringen hier drei entspannte Tage. Empfehlenswert ist die Pizza im Capricorn gleich nebenan. Erstaunlich gut und die indisch-kenianische Besitzerin ist witzig und erzählfreudig.
Zebra Campsite bei Mkomazi
Es geht landeinwärts durch hügelige grüne, fruchtbare Landschaft. Obst findet man jede Menge an den Straßenständchen, wo wir uns auch für die nächsten zwei Tage eingedeckt haben. Was hier ausgesprochen lecker schmeckt sind die Jackfruits und Orangen. In Muheza gibt es den Abzweig zum Amani Nature Reserve, man sieht schon die Ausläufer der dortigen Berge, die zu den östlichen Usambarabergen gehören. Über Korogwe gelangen wir nach Mkomazi und 10 km weiter zur Zebra Campsite. Es ist ein ziemlich heruntergekommenes Camp nicht weit von der Hauptstraße entfernt – nur als Zwischenstopp zum Übernachten zu empfehlen. Die Lage am Pangani River ist jedoch sehr schön. Es hätte durchaus Potenzial. Wir bekommen vom Caretaker eine Hütte zur Verfügung gestellt, da die Duschen und Toiletten für Campinggäste schlimm aussehen. In der Hütte fließt Wasser aus der Dusche und die Toilette funktioniert, was will man mehr. Mit 3,50 € pro Person können wir hier günstig übernachten. Wir sehen viele verschiedene Vogel- und Schmetterlingsarten und finden es ganz idyllisch hier. Am Abend werden wir jedoch massiv von den Moskitos attackiert. Trotz Autan sind wir übersät mit Stichen.
Mkomazi Nationalpark
Dindira Special Campsite
Auch am Morgen sind die Moskitos wieder beißfreudig. Nach schnellem Frühstück machen wir uns zügig auf die Piste östlich der South Pare Mountains, die sich als Alternative zur Teerstraße etwa hundert Kilometer bis zum Zange Gate am Eingang des Mkomazi Nationalparks zieht. Wir wollen zum Abschluss noch einmal Ruhe, Einsamkeit und Tierwelt erleben.
Die Piste hat wirklich alles parat. Gute Allwetterpiste, Wellblech, steinige Passagen und Baustellen. Aber landschaftlich unheimlich schön und abwechslungsreich. Mal richtig grün mit Reisfeldern und Sisalplantagen, mal trockener und hügelig. Die Dörfer unterscheiden sich sehr. Am Njiro Gate des Mkomazi NP fragen wir nach, ob ein Permit erhältlich ist, leider muss man jedoch bis zum Zange Gate 30 km weiter fahren. Auch hier ist der Individualtourismus eher die Ausnahme. 2008 ist dieses ehemalige Gamereserve zum Nationalpark deklariert worden. Etwa 40 km breit und 130 km lang. Die Eintrittsgebühren betragen pro Person 30 USD sowie 30 USD für die Public Campsite bzw. 50 USD für die Special Campsite und 40 USD für das Auto. Die erste Nacht verbringen wir allein und ungestört auf der Dindira Special Campsite. Auf dem Weg dahin begegnen wir bereits Wasserbüffeln, Zebras, Elefanten und Giraffen. Auch eine Rappenantilope kreuzt unseren Weg. Wir picknicken am Dindira Dam, der jetzt um die Mittagszeit viele Tiere zum trinken lockt. Unser erster Eindruck ist überaus positiv. Ein schöner Park mit neuen Toiletten an den Picknicksites. Auf unsere Special-Campsite gibt es nichts außer Natur pur und das ist genau der richtige Abschluss für unsere jetzige Reise. Am Abend kochen wir Miracoli auf dem Hobo, es nähert sich plötzlich völlig lautlos ein Schwarm Schwarzstörche und lässt sich direkt auf dem Baum über uns nieder. Was für ein Schauspiel. Als die Sonne untergegangen ist, bestaunen wir den riesigen aufgehenden Vollmond.
Am Morgen war ich um 3:00 Uhr wach und konnte nicht mehr schlafen. So sind wir um halb vier aufgestanden, haben Müsli mit Joghurt gefrühstückt und uns um halb fünf auf Early Morning Gamedrive begeben. Es war natürlich noch stockdunkel. Da lag es nahe erstmal zur Dindira Picknicksite zu fahren und die aufgehende Sonne abzuwarten. Eine halbe Stunde haben wir gedöst und sind dann zum Vitevini Picknickplatz gefahren, wo Arbeiter gerade dabei waren ein Toilettenhäuschen zu bauen. Sie haben dafür zwei Monate Zeit und bleiben die ganze Zeit im Park. Wir wurden zum Frühstück eingeladen und haben gerne Tee mit ihnen getrunken. Zum Dank haben wir ihnen Orangen und Kekse geschenkt. Eine große Herde Elefanten bewegte sich unterhalb des Hangs von Vitewini. Auf der Weiterfahrt zum Norbanda Dam sahen wir zwei Geparden mitten in einer Gruppe Pferdeantilopen. Auf dem Dindira East Drive haben wir Dutzende Giraffen und Zebras getroffen. Hier haben wir auch unsere Mittagspause mit Schinkenomelett verbracht. Inzwischen sind wir sehr müde, das frühe Aufstehen macht sich bemerkbar und es ist ziemlich heiß. So fahren wir zum Public Campsite, wo es nicht so einfach ist einen Schattenplatz zu finden. Die Dornakazien sind sehr niedrig. Hier gibt es sogar Duschen und darauf freue ich mich heute ganz besonders. Leider sind die Tanks leer! So fülle ich einen Eimer mit dem restlichen Wasser und genieße wenigstens eine Eimerdusche. Auch hier sind wir alleine und die einzigen Touristen im Park.
Am nächsten Morgen fahren wir Richtung Babus Camp und noch einmal um den Norbanda Dam. Wir sehen Sekretärvögel, viele Giraffen, Zebras, Warzenschweine und ein Kongoni….... bevor es um die Mittagszeit über Same auf der Teestrasse weiter bis Moshi geht. Wir haben noch zwei Tage in Moshi um das Auto für seine wohlverdiente Pause vorzubereiten und die Gedanken pole pole (langsam) Richtung Deutschland, Schnee und Kälte, aber auch Familie zu lenken.
Wir hatten vier entspannte Wochen, haben ein erfreuliches Bild von Kenia gewonnen und sind voller Vorfreude auf das nächste Mal, wo es wieder nach Kenia an den im Norden gelegenen Turkanasee gehen soll.
Nach angenehmem Flug mit KLM und problemlosem Procedere bei der Ankunft, trotz vieler mitgebrachter Lebensmittel, waren wir gegen Mittag im Kilimandjarohouse. Frank hat gleich die Sicherungen am Kühlschrank repariert. Läuft! Die mitgebrachten Sachen sind verstaut und die Klamotten bereits durchgeschwitzt. Am Abend sitzen wir zusammen mit Roland, Holger und Ulla, die kurz nach uns ankamen, zum Vesper und sind dann auch bald alle ziemlich müde geworden.
Der nächste Tag ist mit Organisationsarbeiten, Werkstatt, Einkaufen und Stoffbeutel nähen lassen ausgefüllt. In Kenia gibt es ein neues Gesetz, das jegliche Art von Plastiktüten verbietet. Wir verbannen somit alles an Plastik was sich im Auto angesammelt hat (nicht ohne doch eine Rolle Müllbeutel sehr versteckt mitzuführen). Selbst die Plastikverpackung um das Toilettenpapier wird entfernt und durch Stoffbeutel ersetzt. Ob sich diese ganze Aktion bewährt, wird sich noch zeigen. Auf alle Fälle haben wir keine Lust die drakonischen Strafen zu zahlen (38.000 USD!), die auf entdeckte Plastikbeutel entfallen.
Marangu Coffee Tree House
Nun kann es losgehen. Wir wollen diesmal ziemlich gemütlich unterwegs sein und fahren daher nur kurze Etappen. Die erste geht zum Marangu Coffee Tree House auf 1700 m. Hier ist das Klima perfekt, das Camp blitzesauber mit herrlich grünem Rasen, warmer Dusche und schönem Garten. Wir sind um halb elf schon da und trinken erstmal Kaffee, sind ja schließlich im Coffee Tree House?. Für den Nachmittag haben wir eine Kaffeetour geplant.
Chamäleon auf dem Weg zur Kaffeeplantage
Sind mit Tom, unserem Guide etwa 3 km gelaufen bis zum Haus von Babu Kahawa, ein älterer Herr, der uns auf witzige Weise die gesamte Prozedur vom Pflücken der Bohnen übers Schälen, Säubern und Rösten bis zum Genuss des fertigen Kaffees gezeigt hat. Ein wirklich interessanter Nachmittag. Haben uns sehr gefreut, dass Ulla und Holger noch mitkamen. Sie sind um die Mittagszeit am Camp angekommen. Den Abschluss der Tour haben wir am Gate des Kilimandscharo Nationalparks gehabt, wo wir die Schautafeln begutachtet haben. Tom hat uns dann noch Bananenbier und Wein besorgt. So konnten wir Ullas Geburtstag noch begießen und den Abend bei Käse und Crackern und Erzählungen ausklingen lassen. Hier am Kilimandscharo leben die Chagga, ein geschäftstüchtiges Volk. Sehr charmant aber auch schlitzohrig. So hat Tom bevor er ging noch einmal einen Betrag von 20000 TSH (8 Euro) eingefordert, trotz vorheriger Beteuerungen, dass der Ausflug in den Nationalpark garantiert umsonst ist. Naja, nachdem der Tourismus deutlich nachgelassen hat, wegen der unerschwinglichen Preise, muss man halt schauen wo man bleibt.
Lake Chala
Wir starten spät, da es zum Lake Chala nur 17 km sind und kaufen in Marangu auf dem Markt noch Obst und Gemüse. Sind um die Mittagszeit angekommen. Die Strecke ist nichts für Ungeduldige. Es wechselt zwischen 30 km und 50 km Geschwindigkeitsbegrenzung und natürlich Radarkontrollen. Es gab noch eine böse Überraschung am Gate zu dieser Game Management Area, denn die Regierung will neuerdings pro Person 42 USD. Das beinhaltet Eintrittsgebühr, Camping und Gebühren fürs Auto. Und es wird am Ende nochmals 18 % Mehrwertsteuer draufgeschlagen. Früher konnte man am Lake Chala sehr gut campen ohne die Deklarierung als Wildschutzgebiet (es gibt hier nur selten wilde Tiere). Als man uns am Campsite dann nochmal 13 Euro pro Person abgeknöpft hat, waren wir ganz schön sauer. Aber die Campsite wurde privat finanziert – klar dass die auch Geld verdienen wollen.Die Wanderung runter zum Kratersee nach unserem üppigen Mittagsvesper war sehr schön und am Ende ziemlich steil. Da haben wir dann den Ärger schnell vergessen. Ulla und ich haben verbotenerweise noch im See gebadet, bei kristallklarem Wasser. Es war fantastisch. Das Baden im See wurde verboten, weil einige Afrikaner ertrunken sind. Nach dem schweißtreibenden Aufstieg gabs zur Belohnung für jeden ein Bier auf der Terrasse des Restaurants mit herrlichem Ausblick.
Kenia
Lake Jipe Tsavo West
In der Nacht hat es geregnet. Am Morgen kommt die Managerin der Lake Chala Lodge an der Campsite vorbei und erzählt uns von ihren massiven Schwierigkeiten bezüglich der Preisgestaltung der Regierung und des daraus folgenden Rückgangs der Anzahl an Touristen. Es ist wirklich jammerschade, dass dieses idyllische Camp eventuell bald geschlossen werden muss.
So kommen wir erst um halb elf los und fahren zunächst bis zur kenianischen Grenze. Hier muss das Carnet neu gestempelt werden. Auf tanzanischer Seite waren wir rasch fertig, wie immer mit einscannen der Fingerprints aller Finger.
Auf kenianischer Seite dauerte das Ganze etwas länger. Wir mussten erst nach Taveta fahren um Geld zu holen, da man die kenianische Roadtax (4500.- KSh für einen Monat) nicht mit Dollars oder Kreditkarte zahlen kann. Das alte Carnet ist ausgestempelt und das neue Carnet ist eingestempelt. Was sich als sehr hilfreich erwiesen hat ist das E-Visum für Kenia, das man wirklich einfach online vorher beantragen kann. Man legt einen Account an, auf dem das Visum zwei Tage nach Beantragung zum Download bereit steht, ausdrucken und fertig. Mussten noch auf Ulla und Holger warten, die ihre Roadtax für Tanzania noch nachzahlen mussten. Nach 2,5 Stunden waren wir durch. Nun fehlte nur noch die Versicherung für einen Monat (5000 KSH), die gibts im nahegelegenen Taveta. Der Versicherungsagent hat uns bis Taveta begleitet. Was uns erstaunt hat: es gab nicht einen Hinweis auf das Plastiktütenverbot.
Wenige Kilometer hinter Taveta biegen wir Richtung Lake Jipe zum Camp ab. Wir sind dann bereits im Tsavo West Nationalpark. Das Camp liegt direkt am See dessen Ufer gesäumt ist von Papyrusgras und Schilf, malerisch vor den tansanischen Pare Mountains. Es ist herrlich wieder mitten unter Impalas, Hippos, Krokodilen, Kongonis und unzähligen Vogelarten zu sitzen und diese Ruhe zu genießen. Da wir in Taveta 30 Eier gekauft haben, gibt es am Abend Pfannkuchen mit Speck.
Von Tsavo West nach Tsavo East zur Ndololo Campsite
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker zum Early Morning Gamedrive. Kommen allerdings erst um halb sieben los. Auf der Hauptpiste Richtung Maktau Gate erklettern wir einen Hügel und entdecken eine große Herde Büffel. Biegen dann von der Hauptpiste zu einem Wasserloch in einer schönen Grasebene ab und frühstücken gemütlich die restlichen Pfannkuchen von gestern mit Blick auf Zebras und Kongonis. Um halb elf geht’s zurück Richtung Taveta und weiter ostwärts auf guter Teerstrasse zum Lumo Conservancy, wo wir eigentlich heute campen wollten. Waren um die Mittagszeit dort, haben jedoch beschlossen mit Ulla und Holger noch bis Voi zum Gate des Tsavo East NP zu fahren und im Ndololo Camp zu übernachten, das sich 8 km hinter dem Voi Gate im NP befindet (wohl die einzige Campsite im Tsavo East). Auf der Strecke ging Holgers Kühlschrank-Batterie kaputt. In Voi findet er eine Toyota Werkstatt, die sie austauscht. Wir fahren einstweilen weiter zum Camp und werden belohnt mit unzähligen der berühmten roten Elefanten des Tsavo East. Die Safaricard wurde übrigens abgeschafft, der Eintritt bzw. die Bezahlung mit Kreditkarte ist problemlos, es wird mit Papiertickets gearbeitet und die Ranger von KWS sind absolut freundlich, korrekt und hilfsbereit. Genießen den Nachmittagskaffee in Gesellschaft der Ranger und Meerkatzen unter einer schattigen Akazie. Schließlich trudeln Ulla und Holger ein. Wir sind uns einig, dass wir unbedingt noch einen Abendgamedrive machen wollen. So fahren wir zunächst zum Kanderi Swamp wo es wieder reichlich Elefanten gab. Erstaunlich finden wir, dass trotz der großen Anzahl an Elefanten die Natur noch intakt ist. Es gibt genügend Gras zu fressen. Die Landschaft hier im Tsavo ist bezaubernd. Savanne und Sumpflandschaft, eingerahmt von Hügeln, wechseln sich ab. Über den Voi River Drive geht es zurück zum Camp. Nun ist es schon spät und wir sind alle müde. So gibt es nur Vesper und zum Nachtisch Cointreau.Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Morning Gamedrive ist angesagt. Komora, der Caretaker, empfiehlt uns zur Pipeline zu fahren und anschließend zum 40 km entfernten Arubadamm. An der Pipeline in der Nähe des Voi Gates finden wir fünf Löwen, eine ganze Familie. Es herrschte allerdings ein richtig aggressives Verhalten der anderen Safariautos, die die Lodgetouristen fahren. Wir wurden rücksichtslos überholt, nur damit diese Gäste zuerst vor Ort sind. Die Löwen waren sehr genervt von den vielen Autos und dem Rummel. So haben wir uns bald wieder auf den Weg gemacht und dann tatsächlich einen Geparden gesehen. Zunächst sah man nur den Schwanz, bis er sich aufgesetzt hat und richtig gut zu sehen war. Das Glück hielt an, denn auf dem Weg zum Arubadamm sahen wir noch einmal sieben Löwen auf einem Hügel liegen. Auf der weiteren Strecke haben wir Kongonis, Rappenantilopen, Zebras, Büffelherden, Hippos, Warzenschweine und und und gesehen.Am frühen Mittag sind wir zurück am Camp. Ulla und Holger haben sich dazu entschieden noch einen Tag mit uns im Park zu bleiben. Wir haben in der Zwischenzeit Wäsche gewaschen… … das Auto mal sauber gemacht, Brotteig angesetzt und heute Abend wollen wir Nudeln mit Ullas berühmter Tomaten-Olivensoße kochen. Wir hatten vorzügliches Essen mit der einzigen Flasche Rotwein, die für besondere Gelegenheiten wie diese gedacht war.
Chyulu Campsite Tsavo West
Nach kurzem Frühstück, währenddessen die Meerkatzen auf Holgers Dachzelt gekackt haben, sind wir um 8:00 Uhr zum Shop am Gate um noch einmal Wasser und 2 Dosen Tusker für die nächsten zwei Tage im Tsavo West einzukaufen. Wir fahren gemeinsam mit Ulla und Holger nördlich zum Galana River. Schauen uns zusammen noch den Crocodile View Point ……und die Lugards Falls an. Dann trennen sich unsere Wege. Wir fahren westlich durchs Manyani Gate zum Tsavo West und die Beiden östlich durchs Sala Gate nach Malindi. Am Gate habe ich mich erkundigt, ob es irgendwo Obst und Gemüse zu kaufen gibt. Man hat mich zum Gefängnis geschickt. Fand ich lustig, also sind wir hingefahren. Tatsächlich waren Sträflinge in gestreiften Klamotten am streichen, aber für Obst und Gemüse hätte ich einen Passierschein benötigt. Das war mir dann doch zu unheimlich. Die Gefängniswärter hatten für heute wenigstens ihren Spaß und wir auch. Also ohne Vitamine weiter zum Tsavo River Gate (auch hier problemloses Bezahlen mit Kreditkarte) und dann zum Chyulu Campsite im Tsavo West. Vom Gate bis zur Campsite sind es nahezu 70 km. Es geht bis auf 900 m Höhe, auf Strecken die immer wieder aus Lavagestein bestehen und teilweise ziemlich holprig sind, durch sehr schöne Hügellandschaft. Die Zufahrt zur Campsite ist ziemlich holprig. Wir sind ganz alleine hier in der Wildnis. Es ist herrlich ruhig und erholsam.Am Nachmittag fahren wir zu den Mzima Springs, Süßwasserquellen die aus dem Lavagestein fließen. Über Kilaguni geht’s wieder zurück zum Camp. Wir sehen Rappenantilopen, Giraffen, Zebras, viele Dikdiks und eine Schlange, die die Piste überquert. Hier genießen wir den Sonnenuntergang bei Tusker, Couscous Salat und selbst gebackenem Brot mit Streichkäse. Um halb neun fahren wir los zum Chaimu Crater. Gleich nach der Ausfahrt vom Camp begegnen wir einer Hyäne. Wir parken im schwarzen Lavagestein und kraxeln hoch zum Kraterrand, wo man einen herrlichen Blick auf die umgebende Landschaft hat. Anschließend geht’s zum Roaring Rock. Auch hier lohnt sich der etwas einfachere Aufstieg. Es gibt oben sogar Schattendächer und Schautafeln. In der Ferne kann man bei klarem Wetter den Kilimandscharo sehen. Wir blicken aufs Rhino Valley und sind uns einig, dass wir uns das noch ansehen möchten. Wir finden dort zwei Büffel unter einem Baum, die uns erstaunt anblicken. Viele Impalas, Kongonis und Strauße. Buschhörnchen mit gestreiftem Schwanz und sehr viele Dikdiks springen immer wieder über die Piste. Wir fahren über die nördliche Piste zum Chaimu Lavariver.Diese Piste ist bergauf teilweise ganz schön anspruchsvoll. Wir sind schon fast zurück am Camp, haben aber noch keine Lust in der Sonne zu sitzen und bewegen uns nun nach Norden zum Chyulu Waterhole über den Mtito Circuit. Die Piste ist richtig gut. Das Waterhole ist jedoch unspektakulär und es gibt nun um die Mittagszeit keine Tiere. Da wir schon mal da sind, schauen wir uns den naheliegende Kamboyo Campsite an und machen hier Picknick. Unser Chyulu Camp ist eindeutig das Schönere und besser gelegene. Kamboyo eignet sich dann, wenn man über Mtito Andei (das nördliche Gate) ausfahren möchte. Nun geht’s aber zurück zum Chyulu Camp zum Kaffee trinken und Wäsche waschen. Außerdem ist das Brot schon wieder alle und es muss Neues gebacken werden. Heute war übrigens der heißeste Tag mit 37° Celsius. Alles in allem kann man sagen, dass Tsavo West landschaftlich sehr abwechslungsreich ist, aber weniger Tiere zu sehen sind. Tsavo Ost ist unwahrscheinlich tierreich, aber auch mit seinen Savannenlandschaften wunderschön.
Die Anreise nach Lilongwe war ziemlich anstrengend. Aufstehen um 2:30 Uhr, Fahrt zum Flughafen nach Stuttgart. Flug mit Air France nach Paris morgens um 6:00 Uhr, 3 Stunden Aufenthalt und weiter geht’s mit Kenya Airways bis Nairobi. Hier wurde es kurz stressig, denn wir kamen mit dem Final call an und wussten noch nicht das Gate für den Weiterflug über Lusaka nach Lilongwe. Problematisch wurde es erst in Lusaka, denn hier war ein Passagier zu viel im Flugzeug. Nach 3- maliger Kontrolle der Boarding-Pässe und vielen Zählrunden durch unterschiedliche Personen mussten alle wieder aussteigen und sich nochmal einer Kontrolle unterziehen. Um 3:40 aber mit einer Stunde Verspätung haben wir es geschafft. Wir sind in Vasbyt bei Stella und Fred in einen narkotischen Schlaf gefallen bis morgens um 8:00 Uhr, als ich im Schlafsack gekocht wurde. Wider Erwarten war es in der Nacht doch recht kühl, aber am Morgen wurde es schnell heiß.
Am nächsten Morgen besorgen wir uns noch die KFZ-Versicherung und fahren weiter bis Sunga Moyo.
Es geht am See entlang durch unzählige farbenfrohe Dörfer begleitet von Deep Purple, Beggars Opera und Eric Clapton.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt maximal 60 km/h, so ziehen sich die 260 km ganz schön in die Länge. Die Zufahrt zum Camp ist Erdpiste und ca. 2,5 km lang. Wir kommen in der Dunkelheit an, kurz nach 18:00 Uhr und es gibt erst einmal ein kaltes Zambesi Bier. Da wir im Supermarkt Hackfleisch eingekauft hatten, mussten wir noch kochen. Was wohl? Ja, Spaghetti Bolognese. Die malawischen Nudeln waren fürchterlich, nach 4 Minuten Kochzeit außen matschig und innen hart. Aber der Ausblick auf den See, das Plätschern des Wassers, die Geräusche der Tiere, wunderbar! Und wir sind zur Mangozeit hier! Alle Bäume hängen voll davon. Die Märkte haben ein üppiges Angebot, säckeweise stehen sie am Straßenrand und ich wundere mich, dass die untersten nicht zerquetscht werden. Aber das Beste ist, hier in Sunga Moyo stehen unzählige Mangobäume und das satte Plopp beim Herabfallen ist ein herrliches Geräusch. Wir werden so viele von diesen köstlichen Früchten essen bis wir genug haben.
Ausflug ins Dorf
Wir beschließen ohne Frühstück ins Dorf zu laufen um dort Bananen einzukaufen und werden auf dem Weg dahin von Alick (angeblich son of the chief, also eine Art Bürgermeister des Dorfes) abgepasst. Eigentlich will er uns seine selbst gemalten Bilder verkaufen. Er bringt uns dann jedoch zu Gernot, einem Österreichischer, der hier seit 16 Jahren mit seiner malawischen Frau wohnt und Unglaubliches geleistet hat. Er hat eine Schule aufgebaut und eine Kirche und trotz gesundheitlicher Probleme noch das Vorhaben ein Internat aufzubauen. Der Hintergrund ist, dass das Einzugsgebiet seiner Schule sehr groß ist und die Mädchen auf dem Weg in die Schule sehr verletzlich sind. So müssten sie den weiten Schulweg nicht jeden Morgen hinter sich bringen. Wir waren sehr beeindruckt von seiner Lebensgeschichte und seiner vollkommenen Zufriedenheit. Der Weg ins Dorf war dann natürlich wegen der fortgeschrittenen Zeit sehr heiß und das erfrischende Bad im See anschließend umso besser. Beim Kaffee haben wir uns dann mit dem holländischen Nachbarn über seine Entscheidung, hier zu leben, unterhalten. Am Abend sitzen wir im ersten leichten Regen draußen. Die Nacht ist schwül und warm.
Karonga Mikoma Beach mit Besuch des Museums
Wir starten um 8:00 Uhr. Es sind 295 km bis Karonga, wo wir im Museum den Malawisaurus anschauen wollen. Es regnet leicht und ist sehr schwül. Vor Nkhata Bay kommen wir an einer riesigen Gummibaumfarm vorbei, hier werden auch gleich am Straßenrand Gummibälle verkauft. Die Küstenstraße M5 am See entlang ist geteert und in gutem Zustand bis Nkhata Bay.
Danach beginnen die Potholes. Allerdings ist die Strabag schon dabei zu reparieren.
Wenige Kilometer weiter ist die Straße bereits top in Schuss bis Mzuzu.
Hier nutzen wir die Gelegenheit und kaufen nochmal Lebensmittel im großen, gut sortierten Shoprite. Nach der Grenze zu Tanzania wird das Einkaufen erst einmal nicht möglich sein. Nachdem wir aus Mzuzu heraus noch langsam unterwegs waren (es gab mal wieder kein Schild, das die Geschwindigkeitsbegrenzung aufhebt) treffen wir 2 km weiter auf eine Polizeikontrolle am durchgestrichenen 50-er Schild und es war klar, hier wird abgezockt. 5000 Kwacha = 6 € . Zum Glück waren wir noch nicht so schnell unterwegs. Eine Zeitlang geht es schön am Fluss entlang durch die Berge und schließlich steil bergab Richtung See. Hier treffen wir on the road Martina und Rudi aus Schrobenhausen, die ein ganzes Jahr unterwegs sind. Am Mikoma Lodge and Camping stoppen wir kurz um sicher zu gehen, dass campen möglich ist und fahren gleich weiter bis zum Malawisaurusmuseum, das klein aber interessant gestaltet wurde. Kurz vor 5 sind wir zurück auf dem Mikoma Camping. Man kann es eigentlich nicht so bezeichnen. Wir zahlen 10000 Kwacha und es gibt nichts. Die Ablutions sind eigentlich für die Gäste der Strandbar und sehen auch so versifft aus, aber es gibt kein Wasser, also keine Toilette, keine Dusche, nur Lärm vom Generator, der die Bar bis zum Zapfenstreich mit Strom versorgt. Direkt vor unserem Platz. Ich will nicht jammern, aber empfehlen kann man DEN Platz bestimmt nicht.
Tanzania
Tanzania Blue Canoe Safari Camp, Matema
Wir starten um 7:30 Uhr. Es folgen etliche Roadblocks und der Zustand der Straße die letzten Kilometer vor der Grenze wird schlechter, viele unerwartete große Potholes. Der Grenzübertritt Songwe war auf malawischer Seite easy, obwohl die Grenzbeamtin sehr mit WhatsApp beschäftigt war. Auf tanzanischer Seite hat es in etwa eine Stunde gedauert. Das Visum kostet 50 USD, die Roadtax 65 USD, muss jedoch in tanzanische Schillingis getauscht werden und dann sofort auf der Bank einbezahlt werden. Korruptionsschutz! Die Jubilee Versicherung kostet für 3 Monate (Minimum) 50 USD, bezahlbar auch in TSH. Sehr hilfreich und türöffnend ist es, wenn man Kisuaheli spricht, das hat uns auch gleich bei der ersten Polizeikontrolle geholfen. Wir wurden freundlich begrüßt, willkommen geheißen und durchgewunken. Es geht nun über Kyela wieder zum Lake Nyasa (Malawisee) auf tanzanischer Seite.
Die Piste nach Matema wird momentan neu gemacht. In Matema biegen wir zum Blue Canoe ab, …
…passieren die Missionsstation, wo seit 17 Jahren eine deutsche Ärztin tätig ist und landen am Camp von Thomas und Leylad mit Sohn Simon. Die beiden haben hier ein Ecocamp aufgebaut und 2010 eröffnet. Es ist toll gemacht, insbesondere die Ventilated Pit Latrines und die Duschen.
Leylad ist Tanzanierin und ihr Sohn wächst dreisprachig auf. Ich gehe am Nachmittag mit Thomas, Simon und dessen Freund Oskar zum Fluss um Hippos zu suchen. Ich bereite Brotteig vor und am Abend nach Bratkartoffeln und Tzatziki treffen Christine und Stefan ein. Die Beiden sind Hebamme und Agraringeneur und arbeiten 5 Monate für eine kirchliche Organisation im Krankenhaus und bei der Erforschung eines Kräutergartens. Wir sitzen noch zusammen am Feuer und erzählen uns gegenseitig unsere Lebensgeschichten.
Nach dem Frühstück gehe ich mit Christine und Stefan auf Schnorcheltrip im Einbaum. Die Unterwasserwelt hat mich jetzt aber nicht vom Hocker gerissen. Obwohl klare Sicht war, gab es meiner Ansicht nach deutlich weniger Fische als früher.
Wir haben noch das Töpferdorf besichtigt und sind eine Stunde zu Fuß zurück zum Camp gelaufen, in der Hitze des Mittags. Typisch Mzungu. Da kam das gemeinsame Mittagessen mit selbst gebackenem Brot wie gerufen. Am Nachmittag haben wir uns erholt und sind abends zusammen essen gegangen, leckeres Veggiecurry und Käsespätzle (die Spezialität des Hauses).
Am Lagerfeuer haben wir weiter unseren Lebensgeschichten gelauscht. Es hätte noch Stunden so unterm Sternenhimmel weiter gehen können, aber wir wollen ja am nächsten Tag weiter.
Kisolonza Farm
Wir fahren 20 vor 9 los. Das Navi meint, es sind 415 km bis zur Kisolonza Farm. Ob wir das wohl schaffen? Alleine durch die 35 km Baustelle rumpeln wir über eine Stunde. Wenn diese Straße jedoch fertig gestellt ist, wird das dem Tourismus kräftig Vorschub leisten an diesem nördlichen Ende des Lake Nyasa. Nach dem Abzweig hinter Kyela (wo es den besten Reis geben soll) geht’s auf die Teerstraße und durch eine schöne Bergregion, wo die schönen großen Mangos gerade reif sind. Hier beginnen auch die ersten Teeplantagen. Es geht über Tukuyu durch fruchtbares Land. Das Klima ist perfekt mit 22°. Am Straßenrand werden Karotten, Kartoffeln und Krautköpfe verkauft. Kurz vor Mbeya hält uns eine Polizeikontrolle an und der Polizist behauptet, wir seien zu schnell gefahren. Dabei fuhren wir mit 30 km seit einer Viertel Stunde hinter einem Lastwagen her. Wir haben uns auf nichts eingelassen und den Beweis eingefordert, da hat er uns weiterfahren lassen. In Mbeya holen wir Geld am soeben erst eröffneten ATM an der Kreuzung, besorgen uns eine SIM-Karte mit M-Pesa und noch ein Mittagessen, kuku na chipsi, also Huhn mit Pommes. Die Strecke Mbeya – Makambako ist ziemlich ätzend. Es reihen sich die LKWs aneinander und es geht sehr zäh voran. Auch die weitere Strecke bis Iringa kostet viel Zeit und Nerven. Die Baustellen reihen sich aneinander und es geht immer wieder auf Schlagloch durchsiebte Ausweichpisten. Mit dem letzten Rest Tageslicht sind wir um halb sieben auf der Kisolanza Farm angekommen. Es gab dann nur noch Tee und Suppe, denn hier ist das Kima deutlich kühler. In der Nacht braucht man sogar mal wieder den Schlafsack.
Crocodile Camp bei Mikumi
Standheizung am Morgen! Wir kommen kurz vor 9 Uhr los. Die Temperaturanzeige zeigt in der Sonne 15°. Damit hatten wir nicht gerechnet. Auf der Farm gabs nicht wie erwartet Obst, Gemüse und Käse zu kaufen, so fahren wir weiter nach Iringa (56km), wo wir ins Hasty Tasty Two, das wir von früher kennen, zum Kaffee trinken gehen wollen.
So, der Bauch ist voll mit Kaffee und Zimtschnecken und für Mittag haben wir gleich noch Samosas eingekauft. Nun geht’s weiter zum Crocodile Camp bei Mikumi, 116 km.
Das Escarpment runter nach Mbuyuni ist ziemlich gefährlich, die Lastwagenfahrer überholen kriminell, da die schwerer beladenen Lastwagen bergauf kaum voran kommen. Es heißt hier extrem vorsichtig fahren….manchmal geht`s auch schief.
Die Außentemperatur zeigt nun 38° Celsius an und wir haben noch lange Hosen an. Am Crocodile Camp, das direkt am Great Ruaha und dem gegenüber liegenden Udzungwa Nationalpark liegt, heißt es erstmal umziehen und nicht viel bewegen. Wir lesen am Nachmittag mit Blick auf den Ruaha. Leider liegt das Camp an der Straße und die Idylle wird durch vorbeifahrende Autos und LKWs getrübt. Es könnte außerdem etwas Maintainment vertragen. Die Leute hier sind jedoch sehr nett und zuvorkommend. Wir dürfen sogar die selbst gebackenen, sehr leckeren Brötchen probieren. Allerdings sind auch die Meerkatzen scharf drauf und es heißt aufgepasst.
Morogoro Simbamwenni Camp
Es sind 183 km bis zum Simbamwenni Camp. Wir folgen weiter dem TanZam Highway am Udzungwa Nationalpark entlang… …und staunen über die unzähligen Baobabs. Die Strecke ist sehr reizvoll am Fluss entlang. Es geht weiter durch fruchtbares Land bis Mikumi. Hier decken wir uns mit Papayas,Tamarinde und Mangos ein. Die weiteren 50 km gehen mitten durch den Mikumi Nationalpark. Man darf nicht stehen bleiben und nicht fotografieren, sonst zählt das schon als Gamedrive und ist kostenpflichtig.
Wir sehen Warzenschweine, Impalas, Giraffen, Büffel und Zebras.
Sind um die Mittagszeit im wuselnden Morogoro, erledigen schnell den Einkauf im Supermarkt und werden auf dem Weg zum Simbamwenni von zwei Polizisten angehalten, die sich sehr für unser Auto interessieren. Es wird viel gelacht bevor sie uns durchwinken. Simbamwenni liegt im Nordwesten von Morogoro und schön ruhig unter Palmen, am Fuße der Uluguru Mountains.
Am Abend machen wir uns Tomaten-Bohnen-Thunfischsalat, es ist zu heiß zum kochen.
Kipepeo Beach Lodge Dar es Salaam South Beach
Heute haben wir 207 km zu fahren. Wir passieren riesige Sisalplantagen. Die Strecke ist zäh. Überall Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 50 km/h mit Speedbumps und die LKWs reihen sich aneinander. Um die Mittagszeit gehen wir unterwegs essen, es gibt „wali na maharagwe“ Reis mit Bohnen) und „ugali na mchicha“ (traditioneller Maisbrei mit Blattspinat). Vorzüglich, genau wie wir das lieben, mitten im Gewusel und das für 80 Cent pro Essen. Es geht weiter über ein Dorf mit dem lustigen Namen „Picha wa ndege“ was so viel heißt wie „Bild des Vogels“ nach Kibaha, wo wir uns noch einen traditionellen Mkeka (Bastmatte) und einen Korb fürs Obst kaufen und dann folgt das Chaos der Straßen von Dar es Salaam. Bis zum South Beach über die neue Nyerere Brücke… …braucht es wegen des stockenden Verkehrs und vieler Baustellen über eine Stunde, wir sind also insgesamt von Morogoro bis zum Kipepeo Beach Camp gute 6 Stunden unterwegs gewesen. Aber das Bad im warmen Indischen Ozean lässt einen schnell die ätzende Fahrerei vergessen. Wir essen am Abend nur noch Obst, da wir bei dem riesigen leckeren Angebot zu viel eingekauft haben.
Selous River Camp Mloka
Wir verlassen das Kipepeo Beach Resort um 8 Uhr Richtung Kibiti. Es sind 238 km bis zum Selous River Camp und erstaunlicherweise zeigt das Navi eine direkte Verbindung vom South Beach nach Süden auf die Teerstraße bis Kibiti an, ohne über die Kigamboni Fähre oder die Nyerere Brücke und das Verkehrschaos von Dar fahren zu müssen. Da sind wir mal gespannt was uns erwartet. Auf Nachfrage bei einem Polizisten einer Roadcontrol bekommen wir bestätigt, dass die Strecke machbar sei. Wir werden sehen.
Die Strecke bis Kibiti ist nicht nur völlig problemlos zu befahren. Sobald man aus dem Einzugsgebiet von Dar es Salaam heraus ist, wird es herrlich grün, sehr fruchtbar. Kokospalmen, Mangobäume, Jackfruitbäume mit riesigen Früchten und natürlich Bananenstauden, Papaya-Bäume, Cashewbäume und Guavenbäume so weit das Auge reicht. Die Teerstraße geht nun bis Mtwara, was dem abgelegenen Süden sicher Auftrieb verleiht.
In Kibiti wurden wir von der Polizei angehalten. Man zeigt uns ein Handybild mit unserem Auto und behauptet, wir seien statt 50 km 56 km pro Stunde gefahren. 30000 TSH Strafgebühr. Nach kurzer Verhandlung haben wir 10000 TSH (3,80 €) bezahlt und durften weiter fahren. Es sind noch 100 km bis zum Camp, nun auf gewohnter roter Erdpiste.
Um 15:00 Uhr haben wirs geschafft.
Wir sind im Selous River Camp am Eingang des größten Wildreservat des afrikanischen Kontinents, zum Weltkulturerbe erklärt, jedoch stark bedroht durch Wilderei und Uranfunde. Bereits 1896 hat die deutsche Kolonialregierung hier Schutzzonen eingerichtet, somit ist der Selous auch das älteste und tierreichste Reservat, größer als die Schweiz.
Leider hat die aktuelle Regierung beschlossen alle Preise für die Nationalparks hochzusetzen, weil sie weniger, dafür gut betuchte Gäste im Land möchten. Schade, so wird der Selous, unser Lieblingspark für dieses Mal der einzige Park bleiben, den wir besuchen.
Wir sitzen nun am Rufiji und blicken auf den Fluss und die Hippos. In den Bäumen unseres Camps springen die Kolobusaffen zwischen den Bäumen.Abends sitzen wir beim Kilimanjarobier – ans Abendessen kochen denkt keiner von uns, es ist viel zu heiß. So essen wir nur Cracker, Käsewürfel und gesalzene Gurke und finden, dass das genau das Richtige ist. Trotz des schwülen Klimas haben wir gut geschlafen und sind mit dem Grunzen der Hippos und dem Zirpen der Zikaden aufgewacht. Heute ist nur am Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem Rufiji geplant.Am Morgen machen wir einen Spaziergang zum Fluss. Um vier geht unser Boattrip los. Wir sehen badeentengelbe Webervögel, deren Männchen die Nester bauen, immer zwei bis drei um die Weibchen zu beeindrucken. Beaeater, die unzählige Nester in den Steilwänden bauen um ihre Feinde zu verwirren. Letztendlich legen sie die Eier nur in eines dieser Nester. Wir sehen Seeadler, Hammerköpfe und Kingfisher und natürlich unzählige Hippos, die doch immer wieder faszinierend sind.Immer wieder ein Schauspiel ist der Sonnenuntergang, den wir auf einer Insel genießen bis der orangerote Ball von der Wildnis verschluckt wird. Wir freuen uns nun auf morgen, wir wollen zum Tagalala Campsite im Park fahren.
Jimmy, der Manager vom Selous River Camp hat organisiert, dass wir ein Permit bekommen.
Ist in Tanzania nicht so einfach. Als Antikorruptionsmaßnahme dürfen die Ranger am Gate kein Bargeld abwickeln, also muss die Parkbuchung im Voraus getätigt werden. Zum Selous gibt es jedoch keine Buchungsplattform im Internet. Laut Jimmy dem Manager vom Selous River Camp kann man ihm aber eine Email vorab schreiben, dann kümmert er sich darum. Man bezahlt ihn und erhält eine Permitnummer mit der man passieren kann. Da der Individualtourismus in Tansania nicht weit verbreitet ist und auch nicht gefördert wird, geht man einfach davon aus, dass der Touroperator alle Buchungen getätigt hat. Jimmy hat das nun alles gemanagt. Die Preise sind allerdings gesalzen.
Selous Game Reserve Lake Tagalala
Nachdem wir die langwierige Bezahlprozedur hinter uns gebracht haben, waren wir um 10:00 Uhr am Mtemere Gate. Es sind etwa 50 km zu fahren. Die Hauptpiste, die den nördlichen Teil des Selous nordwestlich bis zum Matambwe Gate quert, ist ganz gut befahrbar. Wir machen einen Abstecher zum Lake Siwandu und stellen fest, dass alle Nebenpisten nur mit gutem GPS-Material zu finden sind, da Tracks4Africa hier wenig zu bieten hat. Aber auch mit Open Street Maps sind die Verläufe doch oft anders als angezeigt. Zum Glück habe ich da Frank, der einen super Orientierungssinn hat. Zwischendurch regnet es mal eine zeitlang und man merkt sofort wie die Black Cotton Soil schmierig wird und unser Idefix sich durchwühlen muss. Bei einem unserer Abzweige hören wir den Todesschrei eines Tieres und sehen die Geier und Marabus kreisen. Wir bewegen uns in die Richtung und finden zwei große Hyänen und weitere Marabus. Den Riss finden wir nicht. Am Lake Tagalala staunen wir über die Schönheit dieses Parks, die vielen Giraffen, Impalas, Warzenschweine und Vögel und über die vielen Jungtiere. Ist natürlich die beste Zeit für Nachwuchs nun zu Beginn der Regenzeit, wo alles grün und saftig ist. Von der Hauptpiste bis zum Tagalala Campsite sind es 17 km üble Piste. Es geht über Äcker, aber auch tiefe Senken und auch schön zu fahrende Passagen. Das letzte Stück zum See ist bereits ziemlich zerfurcht und rutschig. Wir finden hier keine Feuerstelle und beschließen, da ein Gewitter aufzieht, sicherheitshalber auf einer Anhöhe zu campen. Wenn es regnet wird es nicht mehr möglich sein vom See weg zu fahren. Auf der Anhöhe angekommen sind wir uns einig, dass der Selous mit der schönste Park von allen ist, die wir gesehen haben.
Umgeben von Giraffen, grasenden Hippos, ……in der Ferne brüllenden Löwen und unzähligen Hyänen haben wir noch lange den Sternenhimmel bestaunt.Als wir um halb vier wach wurden, konnte keiner von uns mehr schlafen, da es heftig zu regnen begonnen hat und wir uns ernsthaft Sorgen machen, ob wir heil wieder hier heraus kommen. Wir fahren kurz vor 6 Uhr los. In 6 km Entfernung sind die Hot Springs, die wir auch noch nach 26 Jahren sehr gut in Erinnerung haben. Aufgeweichte Pisten und tiefe Fahrrinnen führen dort hin.
Um halb sieben am Morgen baden wir in herrlich warmem Wasser mit Massagestrudel von oben. Das ist unvergleichlich. Im Gebüsch hört man ein Hippo grunzen. Kurz nach der Weiterfahrt sind doch tatsächlich sechs Hyänen direkt an der Piste. Wir rutschen weiter durch die Black Cotton Soil bis zum Mwanamungu Baobabtree.Das Auto macht was es will, es ist wie auf Schmierseife. Kurz bevor wir dort ankommen, sehen wir eine junge Löwin und gleich darauf entdecken wir weitere drei Löwen unter einer Borassuspalme.Der Platz bei diesem beeindruckenden Baobab ist schön weitläufig und mit einer Picknickhütte ausgestattet. Die Löwen in Sichtweite, genießen wir unser Lyonerbrot.Wir fahren noch mehrere Loops und sehen unheimlich viele Giraffen, Impalas, Gnus und Warzenschweine.Es wird jedoch immer dunkler und beginnt kräftig zu regnen. Wir beschließen am Mbuyu Picnicsite zu campen, der nur einen Kilometer von der Hauptpiste entfernt liegt.Immerhin müssen wir morgen um 10:00 Uhr am Gate sein. Wir sind nachmittags nach einer Schlammschlacht am Picnicsite angekommen……und genießen den Blick auf Hyänen, Giraffen, Gnus und Impalas. Am Abend gibt’s kräftigen Regen und wir machen uns Pfannkuchen mit Käse. Die Entscheidung hier zu campen war genau richtig.
Selous River Camp und Mloka
Wir machen uns kurz vor acht auf den Weg zurück zum Gate. Der erste Kilometer ging wieder durch Schlamm, aber war gut machbar. Fahren noch im Ort Mloka vorbei und ergänzen unsere Vorräte. Hier kann man Obst (Melonen, Ananas, Mangos, Papayas und Bananen) aber auch Gemüse (Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Karotten und Kürbisse) einkaufen. Aber auch Leckereien wie Samosas, frittierte Kochbananen und süße Schmalzkringel… …werden hier angeboten. Selbst ein paar Souvenirstände gibt es und abends dann Champions League im TV für die Fußballfans. Wir freuen uns jetzt auf eine Dusche und die idyllische Ruhe im Selous River Camp.
Kipepeo Beach Camp Dar es Salaam
Wir verbringen noch einmal zwei erholsame Tage am Strand, machen einen Ausflug mit der Kigamboni-Fähre nach Dar es Salaam, bevor es weiter geht nach Bagamoyo.
Bagamoyo Travellers Lodge
Durch den zähen Verkehr geht es aus Dar es Salaam auf der Old Bagamoyo Road nach Bagamoyo. Berühmt berüchtigt als Hauptumschlagplatz für Sklaven während der Kolonialzeit. Die Boma, die deutsche Post, der Friedhof sind wie die Gebäude, die unter dem Sultanat von Oman entstanden, dem Verfall preis gegeben. Seit die Stadt durch die Abschaffung der Sklaverei an Bedeutung verloren hat, wird hier nicht viel in den Erhalt investiert, oder aber katastrophal. Hässliche Neubauten direkt neben den morbiden historischen Gebäuden. Dennoch hat der Ort Charme. Gegen fünf sind wir am Firefly Camp das uns überhaupt nicht gefällt. Der Garten sieht nicht einladend aus, so fahren wir weiter zum Camp am Ende des Ortes bei der Travellers Lodge. Eine echte Empfehlung. Man campt in einem wunderschönen tropischen Garten direkt am Strand.Die riesigen Dhaus liegen malerisch am Strand oder schaukeln im Meer. Die sanitären Anlagen sind top und der Preis mit 8 USD pro Person akzeptabel.
Lushoto Mullers Mountain Lodge
Es sind 296 km bis zur Müllers Mountain Lodge außerhalb von Lushoto.
Das erste Stück bis Msata geht auf super Teerstraße, ohne viel Verkehr in malerisch saftig grüner Landschaft. Nach dem Abzweig Richtung Korogwe – Lushoto beginnt der LKW-Verkehr, ist jedoch nicht so schlimm wie erwartet. Kurz vor Segeta passieren wir riesige Sisalplantagen. Der Sisalanbau scheint wieder lohnend zu sein, der Menge an Anbauflächen nach zu urteilen.
…..und schließlich kommen die wolkenverhangenen Usambara Mountains ins Sichtfeld.
In Korogwe am Straßenrand bekamen wir ein leckeres, üppiges Mittagessen mit Reis, Bohnen, Spinat, Hühnchen und Tomaten-Gurkensalat für 8000 TZH (3 €) für 2 Personen.Dann schraubt sich Idefix die kurvige enge Straße nach Lushoto hoch. Die Landschaft erinnert sehr an Allgäu oder Schwarzwald. Mäandernde Bäche, Wasserfälle und blau blühende Jakarandabäume geben eine malerische Kulisse ab.
An der Mountain View Lodge angekommen hat es nur noch 22° Grad, es ist saftig grün und die Lodge, ein altes britisches Landhaus, versetzt einen um Jahrzehnte zurück. Alles wirkt gepflegt und mit Hingabe aufgebaut. Eine echte Empfehlung. Wir werden die kühle Nacht genießen.
Wir beschließen am Abend morgen zum „End of the World View Point“ zu fahren. Jetzt sind wir so weit gefahren, dass wir wenigstens am Ende der Erde noch vorbeischauen müssen.
Mambo View Point Lodge and Camping in Mambo bei Mtae
Es sind 60 km bis Mtae auf Erdpiste, die ganz gut befahrbar ist, teilweise steil und eng. Es geht durch herrliche Landschaft mit natürlichem Urwald, aber auch aufgeforstete Gebiete und natürlich viel Ackerland.Überall wird Gemüse wie Kohl, Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Paprika und Gurken angebaut. Aber auch Mais und Reis, Bananen, Mangos und Zitronen. Die letzten Kilometer Zufahrt zur Mambo View Lodge sind atemberaubend schön und ziemlich steil.Als wir oben angekommen sind (1890 m.ü.M), lässt die Begeisterung nicht nach. Wir stehen auf dem einzigen Platz zum campen und genießen die Aussicht und die gute Luft. Am Nachmittag unternehmen wir einen Spaziergang und schauen uns die Umgebung an. Es ist unbeschreiblich schön was Hermann der Holländer und seine Frau hier geleistet haben. Die Anlage hat mehrere Häuser, die man mieten kann, und jedes liegt irgendwo am Berghang mit atemberaubendem Ausblick. Beim gemeinsamen köstlichen Abendessen erzählt Hermann über die Projekte, die sie für die Menschen im Dorf initiiert und weiter geplant haben. Wir sind wirklich beeindruckt und können diesen Ort, die Menschen und die Art und Weise wie hier wirklich Entwicklung erreicht wird, nur empfehlen.
Moshi
Nach einem gemeinsamen Foto starten wir unsere letzte Etappe nach Moshi. Es sind etwa 300 km zu fahren. Die ersten 120 km fahren wir auf Piste. Zunächst bis Nkelei, dann biegen wir ab auf eine abenteuerliche, abwechslungsreiche Piste über Manolo, die sich ab Langoni steil und in engen Serpentinen, aber in faszinierender Landschaft ins Tal hinabschraubt bis Mkomazi, wo das Thermometer bereits wieder auf 35° gestiegen ist. Wir passieren die Same Mountains, dann die Pare Mountains und fahren mit Blick auf den von Wolken umhüllten Kilimanjaro weiter bis Moshi.
Wir verlassen nun diese angenehmen Temperaturen und fliegen zurück ins kalte trübe Deutschland, wo wir gemeinsam mit der Familie Weihnachten feiern und zurück zur Arbeit gehen. Aber bald sind wir wieder zurück auf diesem wundervollen, spannenden Kontinent.