Sambia – Luambe Nationalpark
Wir fahren weiter Richtung North Luangwa. Das Tagesziel ist das Chipuka Camp am Ausgangsgate des Luambe Nationalparks. Wir sind kurz vor acht am Milyoti Gate und fahren Transit durch den Nsefu Sector. Hierfür muss man nicht die übliche Prozedur mit Registration durchlaufen und der Transit ist kostenlos. Begegnen unterwegs Fahrradfahrern und Fußgängern mitten im Nationalpark. Angeblich wurden gestern Abend auf dieser Strecke Wildhunde gesehen und wir schauen aufmerksam danach. Leider erfolglos.
Wir verlassen den Sector über Chikwinda Gate. Die Piste war bis hier ganz gut befahrbar. In etwa einer Stunde waren wir durch. Bei der Ausfahrt muss der Transit registriert werden.
In den Dörfern die wir passieren herrscht buntes Treiben und viel Gelächter. Die Frauen an den Waschplätzen und beim Mais stampfen. Man winkt uns freudig zu.
Sind um 11:00 Uhr am Gate zum Luambe Nationalpark. Der Transit beträgt 27 km und ist ebenfalls kostenlos. Die Piste wirkt frisch gerichtet. Es gibt mehrere Furten, die mit Ästen oder Sandsäcken ausgelegt sind. Mitten in einer der Furten steckt ein sambischer Hilux fest und wir schleppen ihn über die Furt, damit er weiterfahren kann. Kommen um die Mittagszeit am Chipuka Community Camp an, das etwa 7 km vom Gate entfernt liegt und genießen die Aussicht auf den Fluss und die Ruhe. Die Community hat sich hier wirklich Mühe gegeben und alles liebevoll gestaltet. Es gibt sogar eine Dusche und Toilette. Die Caretaker müssen allerdings Wasser aus der Pumpe in den Tank im Baum füllen, was eine beschwerliche Arbeit bedeutet. Die Übernachtung kostet 10 US$ pP.
North Luangwa – Chifunda Community Camp
Es ist so herrlich ruhig im Camp am Morgen bis John, einer der fürsorglichen Caretaker, Holz für uns hackt und ein Feuer entfacht. Dieses Camp war mit eines der schönsten und kann absolut empfohlen werden – wir haben es auf der Rückfahrt nochmals besucht. Kurz vor acht machen wir uns auf den Weg Richtung North Luangwa. Wir wollen heute bis zum Chifunda Bushcamp am Mwanya Ponton. Wir fahren über Zokwe, um dort im Office die Registrierung vorzunehmen und Informationen einzuholen über die Möglichkeiten im Park.
In Zokwe gibt es kein Office, nur einen Checkpoint. Am Checkpoint freuen sich die Kinder über Bonbons. Es ist schön zu sehen, dass man mit Kleinigkeiten hier Kinder noch glücklich machen kann. Überhaupt wirken die Kinder sehr unbeschwert und zufrieden.
Nach Unklarheiten im Tracks4Africa Kartenmaterial über die Zuahrt kommen wir am Nachmittag im Chifunda Community Camp an. Es wurde im Reiseführer als nachlässig geführt bezeichnet, was wir allerdings nicht so empfanden. Die Lage ist sehr schön am Fluss und es gibt Toiletten und eine Dusche. Es stehen sogar überdachte Tische und Stühle bereit, der Platz ist sauber und nett gestaltet. Es kostet 15 USD pro Person. .
Wir starten pünktlich um 6:00 Uhr zur Pontonfähre, die uns in den North Luangwa bringt. Das ist eine holprige Angelegenheit über Stege aus Ästen bis man zur kleinen Fähre aus alten Fässern und Brettern kommt, die das kurze restliche Flussstück überwindet. Im Park sind die Pisten gut befahrbar, wenn auch rumpelig. Wir fahren mit unserem Scout zunächst am Luangwa entlang nach Süden mit vielen Hippos, Krokodilen und bezaubernder Landschaft Richtung Mwaleshi. Es geht durch Mopane- und Miombowald, immer begleitet von Schwärmen an Tsetsefliegen, die unser dunkles Auto permanent attackieren. Frühstück gibt es am Mwaleshi mit Rührei und Hippos an einem wunderschönen Flussabschnitt.Danach geht es dann Richtung Norden, als uns plötzlich drei Hippos in Kleinbusgröße direkt vors Auto laufen. Der erste reißt das Maul auf und droht uns. Wir bleiben sofort stehen und lassen sie vorbei ziehen.
Die nördliche Route ist die interessantere und tierreichere. Wir sehen Zebras, Warzenschweine, Elefanten, Impalas und Pukus. Alle Tiere sind jedoch sehr scheu und flüchten. Selbst die Hippos im Wasser sind nicht relaxed wie sonst und rennen neben dem Auto im Wasser. Angeblich sind wir die ersten Touristen hier in diesem Teil des Parks in dieser Saison. Die Landschaften wechseln hier ständig und bieten viel Abwechslung. Allerdings rumpeln wir hier durch harte Pisten und überqueren unzählige steile Furten. Der Parkeintritt beträgt 25 USD pro Person und 15 USD fürs Fahrzeug. Zusätzlich muss man einen Scout mit Kalaschnikow mitnehmen, wenn man nicht Transit zum Mano Gate fahren möchte. Gerade zum Sonnenuntergang waren wir wieder im Camp. Ich hab schnell Brotteig gemacht, damit wir nach dem Grillen backen können. Sehr lecker war der Butternutkürbis vom Grill.
Heute fahren wir wieder Richtung South Luangwa und werden Zwischenstation in dem schönen Community Camp in Chipuka machen. Mich begeistern die Alltagsszenen in den Dörfern.
Es geht Viertel vor neun los, 110 km auf Piste zu fahren heute. Die Landbevölkerung baut hier Baumwolle an, die in großen Säcken bereit liegt zur Abholung. Es gibt Mango- und Papayabäume sowie Bananenstauden. Und glücklicherweise in fast jedem Dorf einen Brunnen. Uli, den wir gestern im Chifunda kennen gelernt haben, hat bei diesem Projekt mitgeholfen. Die Brunnen kommen wohl aus Indien und gelten als sehr zuverlässig. Am Zokwe Checkpoint verteile ich Buntstifte, die mir die Kinder quasi aus der Hand reißen.
In Zokwe versuchen wir Mehl einzukaufen. Werden immer weiter geschickt bis wir auf eine Gruppe Frauen treffen, die das äußerst lustig finden, dass der Mzungu Mehl kaufen will – Fertigmehl gibt es einfach nicht (erst wieder in Mfuwe). So zuckeln wir ohne Mehl weiter bis zum Abzweig ins Chipuka CC.
Wir sind um die Mittagszeit am Camp und faulenzen den Nachmittag mit Blick auf den Luangwa und mit himmlischer Ruhe, die nur durch vereinzelte Vogelrufe durchbrochen wird.
Wildlife Camp Mfuwe
Wir starten um halb neun. Am Morgen war eine Herde Elefanten am Fluss. Die drei Jungs vom Chipuka Camp freuen sich über ein gutes Trinkgeld. Für den Transit durch den Luambe benötigen wir wieder eine Stunde. Wir begegnen Warzenschweinen, Impalas, Pukus und Pavianen. Die drei Furten gingen problemlos. Am Checkpoint treffen wir noch einen Schweizer Rentner der in die andere Richtung ganz alleine unterwegs ist. Jetzt passiert man wieder Dörfer und begegnet Menschen. Selbst eine kleine Moschee findet sich in einem der Dörfer. Die Leute haben riesige Grasbüschel gesammelt um ihre Häuser neu zu decken.
Wir erreichen den Nsefu Sector um 11:00 Uhr und passieren das Chikwinda Gate. Fahren kurz über die Killing Fields zu den Hot Springs … … und sind am frühen Nachmittag im Wildlife Camp, wo wir von Elefanten, Meerkatzen und Hippos sowie Krokodilen begrüßt werden. Das Camp liegt sehr schön am Luangwa, ist nett gestaltet und es gibt viel zu schauen. Unser Favorit in Mfuwe.
Wir starten um 6:00 Uhr zum Game Drive. Nachdem gleich nach der Brücke ein Leopard gesichtet wurde und drei Autos den Weg blockiert haben, machten wir uns davon, war uns zu blöd. Wir fahren bis zur Wafwa Lagune und machen ein herrliches Frühstück in Gesellschaft von Elefanten, Giraffen, Zebras, Pukus und Impalas. Als uns eine Gruppe Elefanten den Weg versperrte, mussten wir umkehren und trafen einen Schwaben, der meinte, an der Sandbank einen Löwen, der gerade einen Büffel verspeist hat, gesehen zu haben und tatsächlich – es war unglaublich wie der Kopf des Löwen im Bauch des Büffels gesteckt hat. Wir haben lange zugeschaut und mussten später sogar direkt an ihm vorbei fahren. Da lag dann eine schöne Hyäne und hat schon gewartet, dass etwas für sie übrig bleibt. Auf dem Weg zum Airfield sahen wir dann noch einen schlafenden Löwen im Gebüsch. Ein schönes Abschiedsgeschenk für den letzten Game Drive, bevor es morgen weiter Richtung Malawi geht. Hier trennen sich auch unsere Wege, die Freunde müssen zurück nach Südafrika den Mietwagen abgeben.
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