Drei Seen-vier Länder im September und Oktober 2018 Teil 3

Hier geht´s zum ersten Teil der Reise

Back to Tanzania

Nach dem Frühstück auf der Terrasse des Eagles Nest am Lake Mburo in Uganda machen wir uns an den steilen holprigen Abstieg und fahren über Masaka zum Grenzübergang nach Mutukula, wo wir wieder nach Tanzania einreisen wollen. Bis Masaka ist die Straße in gutem Zustand, dann allerdings beginnt eine Schlaglochpiste nach Mutukula.

An der Grenze gab es Probleme mit dem Carnet. Eine ungünstige Kombination aus „es ist Sonntag“  und  „es ist Mittagszeit“. Es dauerte zwei Stunden und es brauchte die Hilfe eines Assistenten, um die Beamten davon zu überzeugen, dass wir auf Carnet reisen und nicht auf TIP (Temporary Import Permit).

Traditionelle Ziegelsteinherstellung
Ankolerinder
Holzkohle in Säcken zum Verkauf

Die restliche Strecke bis Bukoba ist sehr schön, hügelig, grün und wenig besiedelt. Den Kiroyera Campsite finden wir wegen Bauarbeiten nur mit Mühe. Er liegt mitten im Geschehen und direkt am See. 







Da passt man einmal nicht auf …..


Bukoba Town








Tabora – Orion Hotel 

Das nächste Ziel ist der Tanganyikasee. Wir entscheiden uns die längere, aber sicherere und geteerte Strecke über Tabora nach Kigoma zu nehmen. Die Alternativroute an der burundischen Grenze entlang über Kibondo ist Erdpiste und es gibt wohl etliche Baustellen auf diesem Abschnitt. Außerdem wurde von bewaffneten Überfällen im Grenzgebiet berichtet. Zudem hat es bereits viel geregnet, was die Piste sicher nicht besser macht. Bis Tabora sind es 600 km. Um halb acht erreichen wir Tabora. Wir sind ziemlich fertig von der langen Fahrt. 

Zebramangusten im Garten des Orion Hotels

Das Frühstück im Hotel war beim Übernachtungspreis inkludiert. Man kann das Orion Hotel als Stopover zum übernachten wirklich empfehlen. 

Uns erwarten heute nochmals 450 km bis Kigoma am Lake Tanganyika und dann brauchen wir erstmal eine Fahrpause.




Kigoma – Jacobsen Beach

Mein persönliches Highlight dieser Reise. Ohne viele Worte.








Deutscher Bahnhof in Kigoma
Von Deutschen gebaute Bahnstrecke nach Tabora und Dodoma

River Side Camp Sitalike

Von Kigoma geht es über Uvinza und Mpanda zum Katavi Nationalpark. Bis Mpanda fährt man durchs landschaftlich reizvolle Tungwe Forestreserve. Und zumindest die ersten 120 km keine Dörfer, nur kleinere Gehöfte.

Mitten auf der Strecke gibt es einen völlig unerwarteten Versorgungsstop mit Hühnchenspießen, gerösteten Erdnüssen, gekochten Eiern und kalten Getränken.

Routeninfo

334 km bis Sitalike von Kigoma

Bis Uvinza benötigt man etwa eineinhalb Stunden, ab hier Gravel 193 km mitten durch Busch, gelegentlich große Potholes ansonsten aber ok. 40 km vor Mpanda wird im großen Stil die Straße zur Teerung vorbereitet. Ein riesiges Projekt.

Nach einem kurzen Stop auf dem Markt in Mpanga erreichen wir das River Side Camp in Sitalike am Rande des Katavi NP am Nachmittag.

Wir campen quasi mit den Hippos. Es liegen Dutzende im brackigen Wasser direkt vor unserer Nase. Der Lärm und Gestank ist enorm, aber so nahe waren wir ihnen noch nie.


Schon am frühen Morgen durften wir Zeuge sein, wie eine Hippomutter ihr in der Nacht geborenes Hippobaby zum Wasser führt. Es war noch ganz schwach und musste immer wieder Pause machen. Ein bewegender Anblick.

Da stellten wir uns die Frage, ob denn Hippobabys unter Wasser trinken.

Hier gibt´s die Antwort dazu

Katavi Nationalpark

Und nun freuen wir uns auf den noch sehr ursprünglichen Katavi Nationalpark. Bei der Einfahrt kann man noch nicht so richtig erkennen, wo denn nun das Office ist, aber wir fragen uns durch. Auf alle Fälle haben sie hier das modernste System der Registrierung. Es läuft bereits alles digital. Und was am erstaunlichsten ist, normalerweise wird alles digital erfasst und dann noch einmal in ein großes Buch eingetragen. Das entfällt hier. Man erhält einen Barcode, der gescannt wird. Die GIZ hat hier bei der Umgestaltung zum Nationalpark geholfen und kräftig investiert.

Unser erster Gamedrive führt uns entlang des nahezu trockenen Katavisees.


Riesige Büffel- und Zebraherden sind in der Ferne zu sehen. Ein Paradies für Vögel, aber auch Topis, Warzenschweine und Giraffen fühlen sich hier wohl.


Um die Mittagszeit fahren wir in den südlichen Teil des Parks. Über die Hauptstraße kommt man zurück nach Sitalike, wo wir im Ort Reis mit Bohnen essen bis die Bäuche gestopft voll sind.

Typisches Straßenrestaurant mit hervorragendem Essen, immer frisch gekocht.
Nebenan wird ein Haus gebaut.

Kugelrund geht’s weiter zur Ikuu Public Campsite beim Rangerpost. Hier gibt es erstmal Kaffee, obwohl das Thermometer 38 Grad zeigt.

Nachmittags Gamedrive am Fluss entlang.



Hier sieht man leider nur den Chef der 12-köpfigen Familie

In der Nacht werden wir von einem kräftigen Knacken direkt neben dem Auto geweckt. Als Frank mit der Taschenlampe nach draußen leuchtet, sehen wir eine Hyäne, die an einem Büffelschädel nagt.

Leider gibt es von der Hyäne nur dieses Smartphone Foto.

Unser Fazit zum Katavi Nationalpark: Wilde Natur, viele Tiere und Hippos hautnah. Die Campsite ist in Ordnung. Vermutlich kann man nur hier ungestört von Tsetsefliegen campen. Wir hatten sonst im Park massive Attacken von  diesen Plagegeistern. Die sanitären Anlagen sind jedoch sehr vernachlässigt. Prinzipiell darf man im Katavi auch frei campen, muss dann allerdings die erhöhte Gebühr für einen Special Campsite entrichten.

Kipili Lake Shore Lodge and Campsite

Über Kisi-Namanyere geht es heute nach Kipili am Lake Tanganyika zur Lake Shore Lodge and Campsite. 

Wir staunen als in Kibaoni bereits die Teerstraße beginnt.

Ab Namanyere fährt man auf guter Gravelroad. Die letzten 80 km bis zur Lake Shore Lodge führen durch wunderschöne hügelige Buschlandschaft bis Kipili.


Hier fährt man mitten durch den Ort. Ich versuche noch etwas Gemüse zu erstehen, aber es gibt nur Tomaten und Zwiebeln.



Die Lodge liegt in einer schönen Bucht. Es ist alles sehr gepflegt und exklusiv.







Wieder ein kleines Paradies. Louise und Chris haben hier mit lokalen Materialien ein beeindruckendes architektonisches Juwel geschaffen.

Besuch der nahegelegenen Klosteranlage

Nicht sein Ding diese alten Steine;-)
Man wusste auch in früheren Zeiten eine fantastische Aussicht zu schätzen.
Dieses Kloster beherbergte kongolesische Flüchtlingskinder.

Mbeya ICC Center

Es wird Zeit weiter zu fahren, wir hatten drei erholsame Tage auf der Campsite der Lake Shore Lodge.

Heute wollen wir bis ins 450 km entfernte Mbeya kommen. Wir starten früh, denn  ein langer Fahrtag steht uns bevor. Zunächst bis Sumbawanga, dann über die geschäftige Stadt Tukuyu, wo es momentan eine grausige Umleitung auf fürchterlicher Piste gibt. Hier im Grenzgebiet zu Sambia herrscht wieder viel LKW-Verkehr und die Straße ist total ausgefahren. Dennoch schaffen wir die Strecke in neun Stunden. Das ICC Hotel, das in Flughafennähe liegt, ist als Stop Over echt empfehlenswert. Man darf auf der Wiese stehen und bekommt einen Schlüssel zu einem Zimmer. Hier kann man Dusche und WC benutzen.


Wir essen abends im Restaurant. Hier werden sogar Spätzle angeboten, als schweizerische Spezialität!!! Da kann der Schwabe doch nur den Kopf schütteln. Wer hat’s erfunden??

Kopfschüttelnd geht´s weiter zum Malawisee