Litauen und Lettland im Sommer 2023

1700 km bis zum Labanoro Regionalpark in Litauen liegen vor uns. Immer nordöstlich über Polen, wo wir auf einem gut ausgestatteten Rastplatz, in Polen als MOP bezeichnet, übernachten und am 3. Fahrtag auf dem Campingplatz am Labanoro Regionalpark in Mindunai ankommen. Wir gönnen uns einen Ruhetag, bevor die große Packaktion beginnt. Die Rucksäcke müssen für etwa eine Woche Wanderung gepackt werden.

…und los gehts.

Die ersten Tage sind noch etwas beschwerlich. Die tollen Plätze an den Seen entschädigen jedoch für die schmerzenden Knochen.

Nach 7 Tagen hatten wir die Route von 80 km geschafft, hatten viele nette Begegnungen mit Litauern, haben nächtliche Gewitter überstanden und hatten tagsüber meist richtig schönes Badewetter.

Übernachtet wurde an Stovyklavietes, das sind Rastplätze, die die Kommunen für die Bevölkerung anlegen, mit Schutzdächern, Bänken, Tischen, Feuerstellen und Stegen. Hier verbringen die Menschen gerne ihre freie Zeit. Wir übrigens auch😊

Zurück am Sprinter fahren wir noch einmal zur letzten Stovyklaviete, die wir beim Wandern gefunden haben. Hier haben wir sehr nette Bekanntschaften gemacht und den Platz lieben gelernt.

Stovyklaviete Budriai

Vilnius

Nach so viel Natur genießen wir nun die wunderschöne Altstadt von Vilnius. Unser Hostel mit 7 Stellplätzen für Camper liegt sehr günstig, direkt am Künstlerviertel Uzupis.

Stellplatz beim Downtown Forest Hostel in Vilnius
Hier lässt sich noch erahnen wie das alte Stadtbild ausgesehen hat mit seinen schönen alten Holzhäusern.
Museum of Illusions
Markthalle

Lettland

Über Ponewisch, wo wir noch einmal einkaufen, geht es weiter nach Cesis in Lettland. Hier übernachten wir an einem Kanucamp.

Am nächsten Morgen fahren wir bis nach Viresi. Unser Ausgangspunkt für die Kanuwanderung auf der Gauja. Einer der letzten naturbelassenen Flüsse in Europa, wo man 450 km bis zur Ostsee paddeln könnte. Wir haben uns einen Streckenabschnitt von 250 km vorgenommen, aber nur 150 km davon geschafft.

Zvejnieki, das Kanucamp von Valter und Cristine
Stundenlange Packaktion
Das sehr liebevoll gestaltete Camp
Wir wurden begrüßt mit Käsetoasts und Rotwein zum Frühstück

…und los gehts

Frühstück
Grenzposten von Estland
Wir campen auf der estländischen Seite
Bärenspuren am Sandstrand
Kochen mit dem Solo Stove
Schlafkomfort zum aufpumpen

Nach 10 Tagen mit idyllischen Camps, viel Sonne und Natur pur erreichen wir Valmiera und das Camp Jaunaräji. Von hier geht es mit dem Bus zurück nach Viresi, wo uns Valter an der Bushaltestelle abholt.

Kanucamp Jaunaräji

Wir fahren mit dem Sprinter zurück nach Valmiera, wo unser Zelt und das Gumotex-Kanu stehen und packen im Regen alles wieder ein.

Wir schauen uns Valmiera an, genießen ein Essen im Restaurant und übernachten noch einmal am Kanucamp bei Cesis.

Hier sieht man die wichtigsten Stationen auf der Gauja, die bei Riga ins Meer mündet
Die von Wasserkraft betriebene Fähre bei Lignate
Noch einmal eins der schönen Holzhäuser

Und nun sind wir nah an der belarussischen Grenze, kurz vor Daugavpils an der Daugava.

Daugavpils

In Daugavpils wird überwiegend russisch gesprochen

Auf dem Markt versorgen wir uns mit frischem Gemüse und Obst und kaufen Pfifferlinge zum Trocknen ein. Bei Ginuciai im Aukstajios Nationalpark finden wir ein schönes Plätzchen um unsere Pfifferlinge zu putzen, schwimmen zu gehen und den Nachmittag zu genießen.

Am Morgen regnet es in Strömen. Wir wollen noch einmal zu unserer Lieblings-Stovyklaviete Budriai, bevor wir am nächsten Tag unsere neuen Bekannten Nijole und Vidmantas in Ponewisch besuchen.

In Ignalina im Maxima Supermarkt kaufen wir Lachssteaks und Kartoffeln für ein letztes Grillen am See. Der Wind am Nachmittag vertreibt die letzten Wolken und es zeigt sich noch einmal die Sonne.

Wir brechen auf nach Bercuniai bei Ponewisch, wo Nijole uns bereits erwartet. Es gibt einen kalorienreichen Empfang und einen sehr netten Abend zusammen.

Kaunas

Die letzte Station vor der Heimfahrt.

Hier finde ich nach langer Suche das für mich köstlichste Brot der Welt. Ein Roggenbrot mit unglaublich viel Kümmel!
Die Basilika von Kaunas

Nun folgen wieder drei Fahrtage nach Hause. Wir freuen uns über die sauberen Autobahnraststätten in Polen, wo es sogar die Möglichkeit gibt zu duschen und sind uns einig, dass die Reise ins Baltikum, sofern möglich, sicherlich nicht die letzte gewesen ist. So viel natürlicher Lebensraum, hilfsbereite und gastfreundliche Menschen und ein Gefühl von Freiheit, wie man es in Deutschland nicht mehr so oft findet.