Shaba Nationalpark
Kurzer Einkaufsstopp in Archers Post und schon waren wir am Gate.
Schmuckverkäufer am Gate
Wir fuhren die Piste am Fluss entlang. Es ist eine fahrerische Herausforderung. Tief ausgewaschene Rinnen, sehr steinige Passagen und starke Stufen. Noch einmal ein Härtetest für Mensch und Maschine. Von mir kamen gelegentliche Seufzer anlässlich der ächzenden Geräusche unseres Fahrzeugs.
Landschaftlich ist dieser Park sehr schön mit seinen Felsformationen, allerdings sieht man weniger Tiere als im Buffalo Springs und Samburuteil des gemeinschaftlichen Nationalparks.
Wir machten Mittagspause bei einem als Campsite gekennzeichneten Platz am Fluss, schön im Schatten mit frisch gebackenem Brot, Lyoner und Meerrettich. Anlässlich der schlechten Pisten mussten wir uns nun auf den Rückweg machen. Wir sahen u.a. noch die wunderschönen Netzgiraffen, die seltenen Grevyzebras, Gerenuks, Impalas, einen Sekretär und einen Elefanten.
Für heute hatten wir uns das Umoja Samburu Womens Camp ausgesucht, das direkt am Fluss Ewaso Nyiro liegt. Das Camp ist in Ordnung, man steht direkt am Fluss neben dem Restaurant.
Wir gönnten uns den Luxus dort essen zu gehen, denn es war so windig und staubig, dass man draußen gar nicht kochen konnte. Wir bestellten „wali na maharagwe“, also Bohnen mit Reis. Der Koch hat daraus ein Drei-Gänge Menü gemacht mit Karottensuppe und Toastbrot als Vorspeise und einem Obstteller als Nachspeise. Die Nacht war angenehm kühl, wir haben tief und fest geschlafen.
Meru Nationalpark Public Campsite
gefahrene km 200
Um halb neun sind wir bereits auf dem Weg zum Meru Nationalpark. Wir fuhren von Isiolo in Richtung Muthara, eine Nebenstrecke mit Potholes, immer mit Blick auf die Nyambeni Mountains.
Geier beim Aushöhlen eines Esels, der vermutlich angefahren wurde
In Muthara zweigten wir ab und schraubten uns auf 1900 m hoch bis Kangeta durch fruchtbare Landschaft, dicht bewachsen und dicht besiedelt, bevor es wieder hinunter nach Maua geht.
Um die Mittagszeit sind wir durchs Gate des Meru Nationalparks und sahen bereits die ersten Büffel, Kudus und Wasserböcke.
Wir suchten den Public Campsite auf und ich war froh, dass wir nicht wie geplant zwei Nächte Special Campsite gebucht haben. Das wäre erstens teuer gewesen und wir hätten zusätzlich noch eine Reservierungsgebühr von 7500 KSH (63 €) bezahlen müssen, ohne die Annehmlichkeiten einer Dusche, Toiletten oder fließendem Wasser.
Das Bwatherongi Camp liegt schön im Schatten und hat 3 Stellplätze. Da alles frei war, entschieden wir uns für Nr.2. Die Nr.1 war nicht gepflegt bzw. gemäht und somit verbuscht, und auf der Nr.3 gibt es wohl, so hat es uns der Caretaker berichtet, Probleme mit einem Löwen, der bereits einen Menschen angegriffen hat. Der Platz liegt in Sichtweite und ich fragte mich, ob der Löwe wohl weiß, dass er das Problem von Nr.3 ist und nicht von Nr.2 .Wir haben ihn in der Nacht dann auch brüllen gehört. Wir machten Mittagspause mit spanischer Chorizo und einem Kaffee gleich hinterher, dann ging es wieder auf Pirschfahrt.
Beim Gamedrive am Nachmittag entlang des Rojeveroflusses erwischten wir mal wieder die Pisten, die kein Mensch mehr fährt und völlig ausgewaschen oder zugewachsen sind. Hier am Rojevero River in den Galeriewäldern sieht man viele Wasserböcke, aber auch die kleinen Dikdiks.
Nachdem wir am frühen Abend auf der Campsite angekommen waren, kamen noch David und Lisa, ein junges Schweizer Pärchen und wir haben gemeinsam Kohl, Karotten und Kartoffeln gegessen. Ein sternenklarer, schöner Abend mit Gemurre vom nahen Löwen in der Nacht.
Gamedrive am Morgen zum Hippopool und Viewpoint.
Beim Durchqueren des Rojeveroflusses trafen wir auf Ranger, die den Fluss untersuchten. Anscheinend gibt es immer noch Wilderer, die über den Fluss kommen und Tiere töten. Dieser Park war einer der ersten in Kenia, aber auch schon früh fast leer gewilderten Nationalparks. Der Bestand an Tieren hat sich mittlerweile gut erholt, so macht es Sinn ihn intensiv zu schützen. Es gibt sogar wieder 65 Rhinos in einem eingezäunten Gebiet des Parks. Die Ranger machten uns darauf aufmerksam, dass weiter vorne am Wasserloch eine Löwenfamilie liegt und tatsächlich waren sie noch da.
Wir fuhren weiter zu Elsas Kopje und tranken Kaffee in dieser Luxuslodge. Wahnsinnig schön gelegen, mitten in den Felsen. Die Nacht kostet allerdings 600 USD. Ich spaßte mit dem Barkeeper, dass unser Geld wohl gerade für den Kaffee reicht. Als wir dann bezahlen wollten, meinte er, der Kaffee gehe aufs Haus. Das hatten wir auch noch nicht erlebt. Ob er den Spaß wohl ernst aufgefasst hat?
Hyraxe bei Elsas Kopje
Den Nachmittag genossen wir dann an der Bwatherongi Campsite. Hier kann man in Ruhe Vögel beobachten.
Mwea Nature Reserve Public Campsite
gefahrene km 250
Ein letzter Gamedrive im schönen Meru Nationalpark mit seinen zahlreichen Flüssen, die noch immer Wasser führen, den schönen Galeriewäldern und großem Tierbestand. Das wenig besuchte Gebiet Richtung Ura Gate, wo wir den Park verließen, besteht aus dichtem Miombowald, später Mischwald. Hier fühlen sich die kleinen Dikdiks wohl. Allerdings ist die Gegend komplett Tsetse verseucht.
Um halb elf waren wir am Gate und fuhren über Erdpiste nach Gatunga. Eine schöne Strecke über Dörfer und hügelige fruchtbare Landschaft.
Ab Gatunga, ein hübsches lebendiges Dorf, ist die Straße ein Stück weit neu geteert und super befahrbar bis Marmanti, hier folgt wieder Erdpiste, in weniger passablem Zustand mit längeren steinigen Passagen. In Mitunguu entscheiden wir uns daher, die C 92 über Tunyai zu fahren, denn die macht einen besseren Eindruck, ist geteert und es scheint weniger Verkehr zu sein. Bis wir auf die B6 nach Embu kommen, wo wieder viel LKW-Verkehr herrscht.
In Embu stoppen wir kurz zum Einkaufen im gut sortierten Supermarkt und dann geht’s weiter auf der B7 Richtung Mwea National Reserve. Hier wollten wir heute wenn möglich übernachten. Ein kleiner unbekannter Park am Masinga Reservoir. Für absolute Selbstversorger. Wir sind zwar nur 250 km voran gekommen, waren allerdings erst um fünf Uhr am Gate.
Nach langem Hin und her, weil die Kreditkarte nicht funktioniert hat, wurden wir ins Dorf Masima geschickt und sollten per M-Pesa das Geld für den Eintritt über eine Paybill Nummer ans Reservat bezahlen. Konnten wir aber nicht, weil die Registrierung für M-Pesa nur in Nairobi oder Mombasa gemacht werden kann. Zwei Frauen haben sich bereit erklärt über ihren Account jeweils zur Hälfte die Summe zu bezahlen. Beide haben uns die Confirmation per SMS zugesandt und wir konnten zurück zum Gate fahren. Dort war die Summe ebenfalls schon angekommen. Nun mussten wir zügig vor der Dunkelheit zur Campsite, wo wir von kämpfenden Impalas begrüßt wurden. Wir sind beide ziemlich KO nach der vielen Fahrerei.
Beim Gamedrive am Morgen sahen wir sehr viele Giraffen und Zebras.
Sehr schön der Tana Circuit, entlang einer der größten kenianischen Flüsse.
Bis zum Hippo Point am Masinga Reservoir passable Pisten. Hier steht eine schöne Rundhütte von der aus man die Hippos beobachten kann.
Wir wollten heute früh zurück sein und am Nachmittag Gulasch kochen. So entschieden wir, die direkte Route zur Campsite zu nehmen und da nimmt das Drama seinen Lauf. Die Piste wird immer zugewachsener und enger.
Man muss umgestürzte Bäume umfahren, bis man an eine Brücke kommt, die zusammen gebrochen ist.
Nun mussten wir diese ganze Misere wieder zurück bis zum Ausgangspunkt fahren. Dort auf dem Hinweisschild wird auf eine alternative Route zum HQ und Campsite verwiesen, die zwar doppelt so lang ist, aber es bleibt uns keine andere Möglichkeit, als diese zu nehmen, oder die ganze Strecke vom Morgen wieder zurückzufahren. Aber auch diese Piste, wenn man sie denn so bezeichnen kann, war in fürchterlichem Zustand, wir landeten hier auf der Fence Road, die ausgewaschen, steinig, eng und total zugewachsen ist. Ich ging zu Fuß voraus und checkte das Gelände. Unser Auto kämpfte sich super durch. Mein Herz raste, wenn ich sah, wie Frank sich da durchbiss, unbeirrt. Manchmal dachte ich, jetzt fällt er um, so schräg hing das Auto an diesem schmalen Wegstück. Das ging mindestens zwei Stunden so weiter. Immer wieder mussten Gras und Samen vom Kühler entfernt werden, da der Motor immer heißer wurde. Als wir uns gerade freuen wollten, weil es nur noch 1500 m zum Ziel sind, standen wir vor einem riesigen Loch, das einmal eine Brücke war.
Ich muss sagen, ich habe mich sehr darüber geärgert, dass wir überhaupt keine Informationen zum Zustand der Pisten bekamen. Nirgendwo Hinweise „road closed“. Es gab nur eine Möglichkeit, wenden auf engstem Raum und wieder zurück! Wir fanden tatsächlich heraus und beschlossen, obwohl es schon spät ist, genau den großen Bogen zu fahren, den wir am Vormittag gekommen sind. Gegen 18:00 Uhr sind wir erleichtert am Camp angekommen und tranken ein Bier und ein Cider auf das beste Auto, den top Fahrer und den top Scout. Das Auto hat so viele Schrammen und Kratzer abbekommen, aber er läuft einfach zuverlässig weiter. Alles gut gegangen. Klares Fazit: der Park ist schön und kaum besucht, aber in diesem Zustand nichts für Anfänger!
Sau Tsavo Camp and Bandas
Gefahrene km 440
Um Viertel nach acht fuhren wir los. Wir wollten heute bis Voi über Machakos. Das wird sportlich.
Um kurz nach fünf waren wir da. Schneller als gestern. Es war ziemlich bewölkt und kühl, wir haben uns dann früh nach drinnen verzogen.
Die Jungs vom Sau Tsavos waren ausgesprochen nett, haben uns sogar eine Küche zur Verfügung gestellt.
Twiga Lodge Tiwi Beach
Gefahrene km 185
Die letzten zwei Nächte haben wir mit Kratzen verbracht. Frank sieht aus wie ein Streuselkuchen. Ich habe in der Nacht schon 3 Stunden gekratzt. Wir hatten im Mwea National Reserve wohl mit Grasmilben zu tun, als wir ständig durchs hohe Gras gestapft sind. Es juckt höllisch. Dieser Park hat es nicht gut mit uns gemeint.
Über Mombasa wollten wir heute zur Twiga Campsite in Tiwi Beach, um uns von der Fahrerei zu erholen. Wir erreichten Mombasa Vorstadt um die Mittagszeit, die letzten 6 km vor der Likoni-Fähre geht es über komplett verstopfte, total kaputte Straßen und aufgewirbelten Staub.
Aber um halb zwei sind wir auf der Likoni-Fähre. Noch Einkaufen im Naivas Supermarkt in Diani Beach und dann ab nach Tiwi.
Wir genossen jetzt nach zwei harten Fahrtagen den Blick aufs Meer, die tolle Atmosphäre, sich ausbreiten und erholen zu können. Ich wusch all unsere Sachen von Hand durch, wegen der Grasmilben, danach schmeckte das Sundowner Bier besonders gut.
Es gab jeden Tag frische Shrimps zum Abendessen !
Sagala Lodge and Campsite
Gefahrene km 150
Erneut quälten wir uns durch Mombasa bis Voi, wo wir einen Stopover in der Sagala Lodge and Campsite machten. Tags darauf wollten wir ins Lumo Sanctuary, das zwischen Voi und Taveta liegt, um ein letztes Mal Savanne und Wildtiere zu sehen, bevor es wieder zurück nach Moshi und Deutschland geht.
Sehr zu empfehlen diese Campsite. Alle sind sehr bemüht, es gibt sogar warmes Wasser zum Duschen. Und der Pool ist richtig gut, nicht nur ein Planschbecken.
Cheetah Campsite Lumo Sanctuary
Gefahrene km 90
Wir waren um 10:00 Uhr am Gate zum Lumo Sanctuary, das erstaunlich schön ist.
Wir begannen mit Gamedrive zum Lions Rock, erkletterten ihn der guten Aussicht wegen…
…und steuerten dann die Campsite an. Sie liegt erhöht am Hang mit sagenhaftem Weitblick. Da kann man sich das Herumfahren sparen und lieber das Fernglas vors Auge halten. Es war frisch hier oben mit 19 Grad und Wind. Die Campsite ist top ausgestattet mit Küche und Bad.
Am Abend zeigte sich auch noch der Kilimandscharo. Klasse!
Ein holländisches Paar mit Sohn kam noch zum zelten. Sie hatten sich zur Sicherheit einen Ranger für die Nacht gebucht. Der arme Kerl war morgens völlig durchgefroren und seine Gäste sind fluchtartig um sechs auf Gamedrive weggefahren. Wir haben ihm dann erstmal zwei Tassen Tee gekocht und ein frisch gebackenes Toastbrot geschmiert. Wir selbst frühstückten am Morgen im Auto mit laufender Standheizung, so kalt war es.
Moshi Kilimanjaro House
Ein letzter Gamedrive. Wir sahen sehr viele Zebras und Leierantilopen, aber auch eine Hyäne, Elefanten, Hornraben, Sekretäre, ein Gnu und Strauße.
Lumo ist eine echte Empfehlung. Nicht so teuer wie die Nationalparks, das Camp super ausgestattet mit richtiger Küche, Dusche und Toilette. Es gibt ausreichend Wasser und Feuerholz. Gratis dazu den sagenhaften Blick über die Ebene. Während die Camps in den Nationalparks oft nicht so günstig liegen. Im Amboseli z.B. direkt am Staffheadquarter und am Zaun zum nächsten Dorf. Da kann man dann wirklich günstiger außerhalb campen. Viertel vor elf fuhren wir weiter zur Grenze nach Holili-Taveta. Hier bezahlten wir die tansanische Roadtax gleich bis September, da wollen wir wieder hier sein. In eineinhalb Stunden waren wir durch die Grenze.
In Moshi sind nun Wartungsarbeiten, Putzen, aufräumen und waschen angesagt, damit es im September über Kenia, Uganda, Ruanda und Tanzanias Westen wieder nach Malawi gehen kann.
Auf dem Heimflug verabschiedet sich der Kilimanjaro von uns. Er lugt über der Wolkendecke hervor. Ein schöner Abschiedsgruß!